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Jetzt wird vor allem Rehwild geschossen

Von Regina Retzlaff 29.05.2006, 16:05

Ziegelroda/Beuna/MZ. - Die Wildvermarktung in der Servicestelle Ziegelroda des Betreuungsforstamtes Naumburg wird weitergeführt. "Wer also Wildfleisch kaufen möchte, der kann das hier in Ziegelroda gerne tun. Da am 1. April das neue Jagdjahr begonnen hat, haben wir auch immer Rehwild im Angebot, denn das wird derzeit vorrangig geschossen", erklärt Andreas Bauer, der heute als Sachgebietsleiter Controlling für den Landesbetrieb für Privatwald- und Forstservice in Ziegelroda tätig ist. Er hatte als Leiter des Forstamtes Ziegelroda (das wurde zum 1. Januar aufgelöst) die Wildvermarktungsanlage maßgeblich mit auf den Weg gebracht. Bauer begleitet nun das Projekt noch in der Anlaufphase.

Die Anlage, die veterinäramtlich und hygienisch allen Anforderungen stand hält, und eine entsprechende Zulassung hat, wird beliefert von den Jägern aus den Revieren Ziegelroda, Lodersleben, Burgenland und Rothenschirmbach. Dazu haben der Landesforstbetrieb Süd (betreut den Staats- und Landeswald) und das Betreuungsforstamt Naumburg (betreut den Privatwald) einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen.

Demnach kauft das Betreuungsforstamt das in den Staatswaldrevieren geschossene Wild auf und veräußert es dann weiter. "Natürlich dürfen die Jäger ihr geschossenes Tier auch selbst kaufen. Aber zunächst muss erst einmal alles in unsere Wildkammer", erklärt Andreas Bauer. Und was der Jäger nicht erwirbt, das geht in den freien Verkauf. Wer also einen Wildbraten haben möchte, der kann ihn sich in Ziegelroda reservieren. "Wir verkaufen aus der Decke geschlagene ganze Tiere, aber auch Teilstücke", so Bauer weiter.

Ein weiterer Partner für die Wildvermarktung ist ja auch schon mit der Beunaer Fleischerei von Karl-Heinz Post gefunden. Post wird ab September sozusagen als Großabnehmer das Wild aufkaufen, um es dann in seinem Beunaer Betrieb zu Salami, Schinken, Pastete und anderen Leckereien zu verarbeiten und zu verkaufen. "Ich kaufe ja auch jetzt schon Wild in Ziegelroda ein. Aber der Vertrag kann erst ab September wirksam werden, weil ich noch einige Anforderungen von Seiten der Hygiene erfüllen muss", erklärte Karl-Heinz Post auf Nachfrage der MZ.

Auch wenn es mit der Fleischerei Post diesen Vertrag gebe, müsse niemand befürchten, er bekäme direkt in Ziegelroda nun kein Wildfleisch mehr. "Nach wie vor können Privatleute, Gaststätten- oder Hotelbesitzer bei uns ihr Wild kaufen", versichert Andreas Bauer.

Es sei aber immer von Vorteil, wenn man sich vorher telefonisch anmeldet, damit sich die beiden für die Vermarktungsanlage zuständigen Mitarbeiter darauf einstellen und den Verkauf vorbereiten können und man sicher sei, dass auch Wild in der Kammer hänge.

Anmeldung und Nachfrage sind unter der Rufnummer 034672 / 9310 möglich.