Industriestandort Leuna/Spergau Industriestandort Leuna/Spergau: Kartogroup baut ihre erste deutsche Fabrik
Spergau/MZ. - "Nachdem die Tiefbauarbeiten im Wesentlichen abgeschlossen sind, arbeiten wir uns nun in die Höhe", sagt Bauleiter Gerd Havemeister. Rund 60 000 Quadratmeter Flächen werden vor der Kulisse der Spergauer Raffinerie mit den Gebäuden der Papierfabrik bebaut.
Investor ist die italienische Kartogroup (die MZ berichtete), die zum ersten Mal eine Fabrik in Deutschland baut, wie Volker Jung erklärt. Er ist der Direttore Amministrativo, der kaufmännische Leiter im deutschen Tochterunternehmens des Konzerns aus der Toscana. "Und zum ersten Mal baut Kartogroup auf der grünen Wiese." Die bisher elf Fabriken des Konzerns, die in allen Teilen Europas liegen, wurden in bestehenden Anlagen per Um- und Ausbau eingerichtet.
In wenigen Tagen soll die Grundsteinlegung sein. Und bereits im September wird nach den Worten Jungs der Betrieb aufgenommen. Allerdings noch nicht die Papierherstellung. Vorerst werden die nach Spergau gelieferten sogenanten Mutterrollen zu Toilettenpapier- und Küchenrollen geschnitten. So eine Mutterrolle hat beträchtliche Ausmaße. Experten haben nachgerechnet: "Ein Haushalt könnte davon 350 Jahre lang seinen Bedarf an den Hygienepapieren decken", sagt Jung. Noch vor Jahresende wird auch die Papiermaschine den Betrieb aufnehmen.
Die neue Fabrik bringt für die Region einen ordentlichen Zuwachs an Arbeitsplätzen. "Wir werden bis zum Jahresende etwa 150 Beschäftigte haben", sagt der Geschäftsführer von Kartogroup Deutschland, Gerd Brecht. Die ersten Einstellungen werde man in der zweiten Jahreshälfte vornehmen. Mit einem Bildungsträger in Leuna wurden bereits Ausbildungsprogramm vereinbart. Wie Brecht sagte, sei man derzeit noch dabei, Bewerbungen entgegenzunehmen.
Kontakt über Volker Jung, Kartogroup Deutschland, Postfach 1111, 06234 Leuna.