In 167 Tagen um die Welt oder lieber rings um den Geiseltalsee?
LEUNA/MZ. - Bereits um 10 Uhr öffneten sich die Türen des Kulturhauses. "Es ist eine Premiere in unserem Haus, aber wir merken, der Bedarf ist da", so Martin Halliger, Geschäftsführer des cCe Leuna. Besonders regionale Ausflugsziele und Reiseveranstalter standen im Mittelpunkt. Nicht zu verfehlen war der Informationsstand des Internetportals Geiseltalsee.de, in dem sich Anrainerkommunen des Sees, Vereine und Unternehmens zusammengeschlossen haben. Das Interesse der Besucher war groß, auch wenn etwas präsentiert wurde, was es so noch gar nicht gibt. Schließlich dauert es noch zweieinhalb Jahre, bis der See komplett geflutet ist.
"Im Frühjahr soll jedoch schon der Fußweg rund um den See fertig werden", erklärte Reinhard Hirsch, Vorsitzender des Interessen- und Fördervereins "Geiseltalsee". Die perfekte Zeit, um eine Radtour oder einen ausgedehnten Spaziergang in der Region zu machen. Campingplätze, Bootsanleger und Strände, alles ist geplant. "Jetzt muss nur doch der Tourismus angekurbelt werden", so Hirsch.
Weiterhin präsentierten sich verschiedene Reiseveranstalter auf der ersten regionalen Reisemesse. Egal ob Bus- oder Flugreisen, über alles bekamen die Besucher Auskunft. Ein Veranstalter zog besonderes Interesse auf sich, Renate und Dieter Rosenbusch von "Leinen Los Kreuzfahrten" aus Halle. Sie räumten mit dem Klischee auf, Kreuzfahrten seien nur für Rentner gedacht. "Es gibt immer mehr junge Menschen, die eine Kreuzfahrt machen", so der Geschäftsführer.
Neben den Seereisen bietet das Reisebüro, das sich übrigens ausschließlich um Kreuzfahrten kümmert, auch Fluss- und Schienenkreuzfahrten an. Die Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn von Peking nach Moskau hat der Chef natürlich schon getestet. Der Clou auf der Messe war jedoch das Angebot einer Weltreise. Im 167 Tagen mit dem Kreuzfahrtschiff einmal um die ganze Welt, dieser Traum kann vom Leinen Los-Team erfüllt werden "Auch wenn viele erstmal beim Preis von 42 000 Euro schlucken, diese Reise ist bei mir schon gebucht worden", so Rosenbusch. Auch wenn bei der ersten Reisemesse in Leuna die Menschenmassen ausblieben, so waren die Veranstalter und Aussteller doch zufrieden.
Dies bestätigte auch Dieter Rosenbusch: "Auf großen Messen vergibt man nur unzählige Kataloge und weiß, 80 Prozent landen im Müll. Hier in Leuna hatten wir wenigstens die Möglichkeit, gute Gespräche mit Interessenten zu führen, das ist uns viel lieber."