Idyllisches Wohnen oberhalb der Hasse
Roßbach/MZ. - Von Anfang an mit dabei ist Familie Seiche aus Braunsbedra. "Wir hatten zwei kleine Jungen und wohnten in einem Block. Ein Wochenendgrundstück war schon immer mein Traum. Als es uns hier angeboten wurde, griff ich sofort zu", erinnert sich Siegfried Seiche. Damals sei zwar schon der Sandstrand am neuen Naherholungsgebiet fertig gewesen. Aber oberhalb des Wassers habe es nichts gegeben als hohes Unkraut.
"Wir hatten Mühe, die Pflöcke zu finden, die die 34 Parzellen anzeigten", schmunzelt er. Unter der Leitung von Günter Hildebrandt aus Weißenfels, früher Tagebauleiter und später 20 Jahre lang Vorsitzender der Pächtergemeinschaft, machten sich die Familien zunächst an die Herstellung der Infrastruktur. Sie verlegten in Eigeninitiative Leitungen für Abwasser, Trinkwasser und Strom. Dann begann der Bau der Bungalows.
Ein bestimmter Haustyp wurde vorgegeben, so dass das Gelände heute einheitlich schmuck aussieht. Statt Zäunen sollten zum Beispiel Hecken gepflanzt werden. Eine Satzung legt übrigens heute noch fest, was verändert werden kann und was nicht. Gemeinsam wird jährlich entschieden, was in den Pflichtstunden zu erledigen ist. Die Leitung über die Grundstückspächter hat dabei seit wenigen Monaten Detlef Gresch aus Hannover.
"Das Bauen war etwas anderes als heute, wo man Sand und Zement überall kaufen kann", berichtet Siegfried Seiche weiter. "Es war mühsam und ging nicht immer schnell voran." Aber er und seine Frau hätten ihre Entscheidung nie bereut. Kein Wunder, wenn man sieht, in welcher Idylle sie heute leben zwischen Blütenpracht und hohen Hecken. Ein kleines Gärtchen gehört auch dazu.
Wichtig sind den Braunsbedraern auch die guten nachbarschaftlichen Verhältnisse. Man kennt sich durch die viele Jahre, ist gemeinsam älter geworden, trifft sich zum Grillen, teilt Sorgen und Freuden, hat Freunde gefunden. Gemeinsam wurde jüngst auch das Jubiläum im Festzelt mit einer Disco begangen. Im Sommerhalbjahr ist das Ehepaar Seiche heute fast durchweg an der Hasse anzutreffen und hat dann auch oft Besuch von den Kindern und den beiden Enkeltöchtern. "Ich liebe diese Ruhe hier", versichert Siegfried Seiche.