"Ich möchte Menschen helfen": "Ich möchte Menschen helfen": Querfurterin verbringt ein Tag mit dem Chefarzt

Querfurt - „Hallo, Frau Doktor“, dürften am Montag wohl so einige auf den Lippen gehabt haben, wenn sie im Querfurter Carl-von-Basedow-Klinikum auf Anna-Lena John getroffen sind. Wie eine echte Ärztin lief sie durch das Krankenhaus, der markante weiße Kittel durfte natürlich nicht fehlen. Patienten behandeln darf Anna-Lena allerdings noch nicht. Weil das aber ihr langfristiges Ziel ist, schaute die Elftklässlerin des Gymnasiums schon jetzt einen ganzen Tag lang Chefarzt Matthias Krüger über die Schulter.

„Ich möchte Menschen helfen und mag Chemie und Biologie in der Schule“, erklärt sie ihre Motivation, womöglich Medizin zu studieren. „Und naja, ich habe Fußball gespielt und war öfter schonmal hier“, schiebt sie hinterher und grinst. Da sie sich im Querfurter Klinikum gut behandelt fühlte, möchte sie später auch anderen helfen.

Gut, dass es inzwischen eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Gymnasium und dem Carl-von-Basedow-Klinikum gibt. Für das Praktikum wurde sie von ihrer Schule sogar extra vom Unterricht freigestellt. „Die Vereinbarung sieht eine enge Zusammenarbeit nicht nur im Bereich der Berufsorientierung vor“, erklärt Chefarzt Matthias Krüger. „Solche Praktika sind möglich, aber auch Besuche von uns im Biologieunterricht.“ So schwebt dem Chirurgen unter anderem vor, mit Schülern im Unterricht das Nähen auszuprobieren. „An Schweinefüßen oder was man halt so bekommt.“

Seinen Beruf so zeigen, wie er wirklich ist, hat sich der Chefarzt auf die Fahnen geschrieben. „Machen wir uns doch nichts vor, es fehlen Ärzte und da müssen wir schauen, dass wir Interessenten von hier für uns gewinnen“, meint er. Laut Krüger sei es wichtig, dass man Menschen für etwas begeistert. „Aber auch im gegenteiligen Fall wäre es ja nichts Schlimmes, wenn einer frühzeitig merkt, dass er mit falschen Erwartungen an den Arztberuf herangegangen ist“, so Matthias Krüger.

Anna-Lena John konnte an ihrem Praktikumstag, der schon frühmorgens um 5 Uhr begann, auf jeden Fall viel erleben und erhielt auch Einblicke, die nicht jeder bekommt. „Wir waren auf der Intensivstation, aber auch gleich zweimal im OP“, zeigt sich die Gymnasiastin begeistert. Auch wurden ihr Bilder einer Computertomographie gezeigt und erklärt. An ihrer Hand demonstrierte Matthias Krüger das Endoskopiegerät, mit dem unter anderem Darm- oder Magenspiegelungen vorgenommen werden.

„Wir brauchen die Besten der Passenden, da sollte uns beispielsweise auch eine Abiturnote egal sein“, meint Matthias Krüger. Er möchte diejenigen als Kollegen, die ein Gespür für Menschen und Begeisterung für den Arztberuf mitbringen. Mit Anna-Lena John hat er am Montag womöglich eine zukünftige Kollegin kennengelernt. (mz)