Hochwasserschutz Hochwasserschutz: Vesta-Deich wird Bollwerk
Bad Dürrenberg/MZ. - Wie ein Bombentrichter sieht das Riesenloch mitten im Saaledeich am Rande des Dürrenberger Ortsteils Vesta aus. Keine spät detonierte Bombe aus dem Krieg hat das Loch gerissen.
Aber die Wirkung des riesigen Baumes, den Ralf Kesting und Karl-Heinz Kretzschmar von der Weißenfelser Straßen-, Tief- und Hochbaufirma Klaus mit schwerem Gerät mitten aus dem Deichkörper geholt haben, wäre im Hochwasserfall ähnlich gewesen.
Und das ist nicht der einzige das Schutzbauwerk destabilisierende Bewuchs, den die Männer noch am Fuße der 400 Meter langen Deichanlage beseitigen müssen, bevor sie zu ihrer eigentlichen Arbeit kommen. Zu lange war in den vergangenen Jahrzehnten mit der Pflege des Schutzwalles für den Dürrenberger Ortsteil gewartet worden, so dass sich einige inzwischen recht stattliche Bäume zum Glück zwar nur auf der Landseite in die Höhe recken konnten, wo sie dennoch nichts zu suchen haben.
Sind diese Vorarbeiten alle abgeschlossen, kann es bis Ende Oktober dort richtig zur Sache gehen. Mit einem finanziellen Aufwand von rund 95 000 Euro wird ein weiterer Schwachpunkt des Saale-Deichsystems in Auswertung des 94er Hochwassers planmäßig beseitigt. Über die besagten 400 Meter Länge in Sichtweite des Golfhauses wird der alte Deich verstärkt; quasi zum Bollwerk gegen künftige Fluten gemacht. Etwa 4 000 Kubikmeter Lehm werden dazu heran gekarrt. Der wird in durchschnittlich fünf Lagen eingebaut und jeweils verdichtet.
Dabei wächst der Deich allmählich auf etwa das Doppelte seiner bisherigen Abmessungen: Die Kronenbreite nimmt von bisher 1,20 auf 2,50 Meter zu, und der Deich wird etwa 50 Zentimeter höher.