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Hochschule Merseburg Hochschule Merseburg: So sieht das sanierte Studenten-Wohnheim aus

Von Robert Briest 09.04.2018, 11:29
Das 25-Quadratmeter-Apartment ist bereits fertig eingerichtet. Da kann Christine Petry (l.) auch schon ihre Kommilitonin Ann-Christin Geese empfangen.
Das 25-Quadratmeter-Apartment ist bereits fertig eingerichtet. Da kann Christine Petry (l.) auch schon ihre Kommilitonin Ann-Christin Geese empfangen. Peter Wölk

Merseburg - Christine Petry ist begeistert: „So edel hatte ich mir das nicht vorgestellt“, lobt sie. Die angehende Projektmanagerin hat am Dienstag ihr Masterstudium in Merseburg aufgenommen und an diesem Tag auch ihr neues Einzimmerapartment auf dem Campus bezogen – im Wohnheim 1. Dort zählte sie in dieser Woche zu den sechs Erstbeziehern.

Denn erst drei Tage später am Freitag nahm Lydia Hüskens, Geschäftsführerin des Betreibers Studentenwerk Halle, das komplett sanierte Gebäude am Eingang des Campus’ offiziell wieder in Betrieb.

Studenten-Wohnheim Merseburg: Weg von Gemeinschaftsküchen und -bädern 

Zuvor war das Haus anderthalb Jahre Betätigungsfeld für Handwerker aller Couleur. „Wir haben eigentlich alles aus dem Gebäude rausgenommen und neu gemacht“, berichtet Hüskens: „Auch einige Mauern wurden versetzt.“ Denn bei der Generalüberholung erhielt das Wohnheim zugleich eine neue Grundstruktur: „Vorher gab es hier Gemeinschaftsküchen und -bäder. Das ist heute nicht mehr geländegängig.“ 

So ließ das Studentenwerk in dem Haus statt zuvor 115 Einzelzimmern 93 Einzelapartments à 25 Quadratmetern inklusive Sanitär- und Küchenbereich installieren.

Studenten-Wohnheim Merseburg: Zimmer sind schon möbliert

Zahlen müssen die Bewohner dafür knapp 250 Euro Monatsmiete (warm). Dafür stehen in den Zimmern auch schon Möbel wie Bett, Schreibtisch, Kleiderschrank. Das Studentenwerk hat für die Sanierung nach eigenen Angaben knapp vier Millionen Euro gezahlt, die Hälfte davon direkt aus eigener Tasche. Für die andere Hälfte wurde mit Genehmigung des Landtags ein Kredit aufgenommen. Eine direkte Förderung gab es nicht.

Über die Auslastung muss sich Hüskens keine Sorge machen. Die übrigen Plätze im Haus sollen sukzessive im Laufe des Semesters vergeben werden: „Ich gehe davon aus, dass es im nächsten Wintersemester voll ist.“ Mit den 93 Plätzen im sanierten Wohnheim 1 kann das Studentenwerk nun 462 Studenten eine sehr hochschulnahe Bleibe anbieten.

Studenten-Wohnheim Merseburg: Wer wohnt hier?

Das heiße, dass 17 Prozent der Immatrikulierten auf dem Campus wohnen könnten, hob Rektor Jörg Kirbs hervor. Das sei fast doppelt so viele wie im Bundesdurchschnitt. Diese Nähe war auch für Petry ein Pro-Argument für Merseburg: „Ich wollte nicht ständig pendeln.“ Mit dieser Haltung ist sie nicht die einzige.

90 Prozent der Wohnheimplätze in Merseburg seien belegt, berichtet Hüskens. Gerade ausländische Studenten würden dort einziehen. Sie schätzt, dass diese etwa 30 bis 40 Prozent der Bewohner ausmachen.

Deutsche und Austausch-Studenten sollen enger zusammenwohnen

Vor dem Umbau lebten im Wohnheim 1 vor allem chinesische Studenten. Dass soll sich nun nach der Sanierung ändern. „Wir wollen keine einzelnen Gebäude mehr mit der Bezeichnung ’Internationales Wohnheim’, in denen doch vorrangig eine Nation lebt“, erklärt die Chefin des Studentenwerks. Stattdessen setze man auf Durchmischung. Die direkte Nachbarschaft zu deutschen Kommilitonen würde auch beim Sprachen lernen helfen.

Und noch eine weitere Veränderung gibt es gegenüber dem Zustand vor der Sanierung. Der Studentenclub „Wärmetauscher, der hier früher sein Domizil hatte, ist mittlerweile ins Haus der Studierenden gewechselt. (mz)

Auch eine Küchenzeile ist in den Zimmern integriert.
Auch eine Küchenzeile ist in den Zimmern integriert.
Peter Wölk