Hochschule Merseburg Hochschule Merseburg: Eigener Bus für Studenten

Merseburg - In der vergangenen Woche stand Kanzler Ulrich Müller mit den Studentinnen Iuliia Protciuk und Viktoria Taslitsky noch allein an der neuen Bushaltestelle, die direkt vor dem Hauptgebäude der Hochschule in Merseburg entstanden ist. Das soll sich ab Montag ändern. Täglich hält dort nun ein Bus, der Studenten von und nach Leipzig bringt. „Das ist ein neues Angebot, dass wir erst einmal im April testen wollen“, so Müller.
Der HoMe-Express soll während der Testphase mit zwei Bussen täglich um 7.58 Uhr vom Hauptbahnhof in Leipzig starten und über den Lindenauer Markt, das Löwencenter in Rückmarsdorf bis zur Hochschule fahren. Ankunft: 9 Uhr. Richtung Leipzig starten die beiden Busse 16.55 Uhr in Merseburg und sollen den Leipziger Hauptbahnhof über dieselbe Route um 17.45 Uhr erreichen. Dafür hat die Hochschule zwei Busse bei der Personennahverkehrsgesellschaft (PNVG) Merseburg-Querfurt gemietet, in denen insgesamt 90 Personen Platz haben.
Die Hochschule Merseburg will ihren Studenten damit den Weg auch über die Landesgrenze hinweg erleichtern. „In einer knappen Stunde sind die Studenten von Leipzig hier“, sagt Iuliia Protciuk. Das sei ein deutliche Verbesserung gegenüber der aktuellen Situation. Die Buslinie 131 bringe die Studenten nur bis zum Bahnhof in Merseburg und entweder sie steigen dort um oder laufen zur Hochschule. Beides kostet viel Zeit.
Kanzler der Hochschule Merseburg, Ulrich Müller: „Wir wollen ihnen vor allem die Flexibilität lassen“
Im Rahmen eines studentischen Projektes haben die beiden BWL-Studentinnen Iuliia Protciuk und Viktoria Taslitsky überlegt, wie man diese Verbindung verbessern kann. Ein Teil des im Februar 2015 gestarteten Projektes sind mehrfache Befragungen der Studenten, die sich eine bessere Anbindung gewünscht haben. „Wir haben zwei Varianten diskutiert“, sagt Viktoria Taslitsky. Eine sei die Optimierung der Buslinie 131 gewesen.
Allerdings sei das nicht so möglich gewesen, wie es sich die Studentinnen gewünscht hätten. Die eigene Busverbindung sei zudem ideal für die Bedürfnisse der Studenten. Die Zeit im Bus können Studenten für ihre Arbeit nutzen oder sich kennenlernen. „Wir wollen ihnen vor allem die Flexibilität lassen“, so Kanzler Müller. Alles kann, nichts muss, ist die Devise. „Uns ist klar, dass die Zahlen sehr schwanken werden.“ Praktika, Fahrgemeinschaften oder andere Verpflichtungen sind bei Studenten nicht ungewöhnlich.
Bus: Es ist ein Versuch, der auch für zukünftige Studenten ein Anreiz bieten soll, nach Merseburg zu kommen
Es ist ein Versuch, der - wenn er klappt - auch für zukünftige Studenten ein Anreiz bieten soll, nach Merseburg zu kommen. Schließlich wirbt die Hochschule aktiv in Leipzig. „Da ist so viel Potenzial, das müssen wir nutzen. Hochschule 3000 ist das Ziel“, so Müller und spielt auf die Studentenzahl an. Schon jetzt zählt die Hochschule 580 Lernende aus der sächsischen Großstadt, dazu kommen noch zahlreiche Mitarbeiter, die täglich pendeln. Auch ihnen steht die Nutzung des neuen HoMe-Express offen.
Mit im Boot ist derzeit die PNVG, von der die Hochschule die Busse anmietet. „Ich finde die Initiative der Hochschule nach Lösungen zu suchen gut“, sagt Geschäftsführer Lothar Riese. Müller könnte sich zudem vorstellen, mit anderen Unternehmen zu kooperieren, um ein kostentragendes Angebot für die Zukunft zu entwickeln.
In der direkten Umgebung der Hochschule gebe es mehrere Unternehmen, die sicher auch Mitarbeiter aus Leipzig haben, die pendeln. In den ersten vier Wochen sollen Umfragen und Zählungen zeigen, wie die Studenten das neue Angebot annehmen. Erst danach wird entschieden, wie es mit dem HoMe-Express weitergeht. Die genauen Haltezeiten des Busses gibt es online auf der Internetseite der Merseburger Hochschule unter www.hs-merseburg.de (mz)