Hilfsaktion Hilfsaktion: Typisierung für an Leukämie erkrankte Frau in Günthersdorf

Günthersdorf - Im Möbelhaus Höffner in Günthersdorf findet an diesem Dienstag von 10 bis 20 Uhr eine Typisierungsaktion statt. Der Grund für die große Aktion: Eine Mitarbeiterin des Möbelhauses in Günthersdorf, eine 43-jährige Mutter von drei Kindern, ist an akuter Leukämie (Blutkrebs) erkrankt. Nur durch eine Stammzellspende hat sie eine Chance zu überleben.
Wer kann sich typisieren lassen? Jeder zwischen 18 und 55 Jahren, der „weitgehend gesund“ ist. Die Daten der Spender bleiben in verschlüsselter Form bis zum vollendeten 61. Lebensjahr im Zentralen Knochenmarkspender-Register (ZKRD) gespeichert.
Was ist das ZKRD? Im ZKRD laufen alle für die Suche nach einem Spender relevanten Daten aus ganz Deutschland zusammen. In Deutschland gibt es insgesamt 28 Dateien. Die Deutsche Stammzellspenderdatei (DSD) ist eigenen Angaben zufolge die achtgrößte Spenderdatei.
Wie funktioniert die Typisierung? Ganz einfach. Der Spender gibt eine Blutprobe ab. Drei Milliliter reichen schon. Das Blut wird auf die Gewebemerkmale untersucht. Alternativ besteht die Möglichkeit einer Speichelprobe: Wattestäbchen anfordern, Wangenabstrich nehmen. Fertig.
Wo kann man sich typisieren lassen? Typisierungsaktionen sind meist an die Blutspendetermine vom Deutschen Roten Kreuz gebunden. Spendewillige können sich aber jederzeit bei der DSD melden.
Was ist der Unterschied zwischen einer Knochenmarkentnahme und einer Stammzellenspende? Bei der Knochenmarkentnahme wird unter Vollnarkose etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch aus dem Beckenknochen entnommen. Die Stammzellenspende erfolgt aus dem Blut über die Armvene. Der Spender bekommen drei bis fünf Tage vorher ein Medikament, dass die Produktion der Blutstammzellen anregt. „Eine Knochenmarkentnahme passiert nur noch in fünf Prozent der Fälle“, in der Regel für die Behandlung von Kleinkindern, erklärt Heinz Robens, Geschäftsführender Gesellschafter der DSD.
Deshalb wird dringend gebeten, dass sich möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen. Alles muss sehr schnell gehen, die Situation der Frau ist offenbar mehr als kritisch.
Kosten über Spendengelder finanziert
Für die Typisierung wird mit Hilfe von Wattestäbchen Speichel aus dem Mund entnommen. Mitarbeiter der Deutschen Stammzellspender Datei gGmbH werden dabei sein und alle auftretenden Fragen beantworten.
Möglichst viele gesunde Mitmenschen - am besten Männer zwischen 18 und 40 Jahren (weil diese für die Transplantation besser geeignet sind), sind angesprochen mitzumachen.
Die Typisierung kostet pro Person eigentlich 50 Euro. Die Kosten werden ausschließlich über Spendengelder finanziert. Höffner selbst stellt hierfür den Betrag von 100 000 Euro zur Verfügung. (mz)



