Hilfe für die Seele Hilfe für die Seele: Sie ist die Neue in der Kreispfarrstelle im Klinikum

Merseburg - Monika Groß ist auf Kennenlerntour. Immer mit FFP2-Maske stellt sie sich in den Abteilungen des Merseburger Carl-von-Basedow-Klinikums vor, denn das ist seit dem 1. März ihr Arbeitsplatz. Groß ist die neue evangelische Klinikseelsorgerin und damit sowohl zuständig für den Standort Merseburg, als auch für das Haus in Querfurt. Es sei alles noch recht neu und sie habe viel zu tun, lächelt sie. „Aber ich werde überall mit offenen Armen empfangen. Das liegt daran, dass Klinikseelsorge in Merseburg eine gute Tradition hat und an der Arbeit meiner Vorgänger.“
Vielen ist Monika Groß im Saalkreis aus der Arbeit mit Geflüchteten bekannt oder aus ihrer Position beim Kirchenkreis Merseburg als Referentin für die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Nun sind Patienten, deren Angehörige oder auch Mitarbeiter des Klinikums ihre Ansprechpartner. „Ich bin da, wenn jemand etwas besprechen möchte, das ihm oder ihr wichtig ist, oder etwas, das man nicht aushält oder alleine nicht bewältigen kann“, sagt die 53-Jährige.
„Der Mensch kann nur gesund werden, wenn es auch seiner Seele gut geht“
Vor allem für Kranke sei ein solcher Austausch manchmal sehr wichtig. „Denn der Mensch kann nur gesund werden, wenn es auch seiner Seele gut geht. Dabei möchte ich helfen.“ Seit Anfang 2020 qualifiziert sie sich deshalb weiter, macht eine Ausbildung als Supervisorin und eine Weiterbildung im Bereich der Klinikseelsorge. Wer etwas auf dem Herzen hat, erreicht sie telefonisch in ihrem Büro im Säulenkrankenhaus oder spricht sie einfach auf dem Flur an. „Für ein vertrauliches Gespräch haben wir auch einen kleinen Besprechungsraum“, sagt die 53-Jährige.
Monika Groß gibt aber auch ihr Wissen und ihre Erfahrungen weiter und ist deshalb bei bestimmten Themen auch als Dozentin Gast in der Krankenpflegeschule des Klinikums. „Zum Beispiel, wenn es um das Thema Abschied nehmen geht.“ Auch ein besonders schmerzhaftes Thema fällt in ihren Aufgabenbereich: die Beisetzung still geborener Kinder, Kinder die kurz vor oder kurz nach der Geburt verstorben sind. „Manchmal werden sie auch Sternenkinder oder Schmetterlingskinder genannt“, sagt Groß.
Abschiedsritual auf dem Stadtfriedhof
„Jeweils im Frühjahr und im Herbst gibt es ein Abschiedsritual auf dem Stadtfriedhof, das ich gestalte.“ Dazu seien nicht nur die Eltern der Kinder eingeladen, die beigesetzt werden. „Es können auch Eltern teilnehmen, die ihr Kind bereits früher verloren haben, und das als Erinnerung verstehen möchten.“
Am Montag hat es in der evangelischen Stadtkirche einen Gottesdienst gegeben, mit dem Monika Groß offiziell in ihr Amt eingeführt wurde. Was die katholische Klinikseelsorge angeht, bleibt Pfarrer Stefan Wolf Ansprechpartner. (mz)