Heizhausumbau Heizhausumbau: Energie aus Stroh gewinnen
Kleineichstädt/MZ. - Wolfgang Föhlisch ist in Kleineichstädt kein Unbekannter. Schließlich hat er das alte Gutshaus gekauft und baut es nun um. Doch Föhlisch hat auch noch ein zweites Projekt im Grockstädter Ortsteil laufen.
Er hat sich des alten Heizhauses an der Straße nach Weißenschirmbach angenommen. Das Heizhaus, welches einst die modernen Wohnblocks am Ortseingang mit Wärme versorgt hat. "Hier entsteht eine Biomasseverbrennungsanlage, ein Demonstrationsobjekt", erklärt er. Zunächst wurde die alte Anlage entkernt, Wände wurden hochgezogen, neue Fenster eingesetzt, elektrische Leitungen gelegt, gefliest, tapeziert und gestrichen. Neben der Einrichtung des sanitären Bereiches sind ein Besprechungsraum, Küche und zwei Räume als Messwarte und Betriebslabor entstanden. Eine Wendeltreppe aus Stahl wurde im Inneren des Gebäudes montiert, die zu den Räumen des 1. Stockes führt.
Die Fundamentebene im Innenraum, in dem sich sechs alte Verbrennungsöfen befanden, wurden ausgebaggert und ein neues, tiefer gelegtes Fundament eingebracht. Stein auf Stein wurden die Seitenwände um das Fundament herum aufgemauert. Drei Reinigungsschächte sowie ein Bypasskanal und ein Rauchgaskanal zum Anschluss eines indirekt beheizten Trockners wurden angelegt. "Zum späteren Einbau von Aggregaten und Anlagenteilen haben wir Durchbrüche hergestellt und ein Rolltor eingebaut", beschreibt Föhlisch, der in Halle die Firma GIV (Gesellschaft für innovative Verbrennungsanlagen) führt und mit der "Biovee - Gesellschaft für Biopower" im Kleineichstädter Gutshaus ansässig werden will, um die Biomasseverbrennungsanlage zu betreiben und als Referenzobjekt interessierten Kunden vorzuführen.
"Biovee" wird feste Biomassen, wie sie auf dem Feld und in der Region wachsen, verarbeiten. "Biomasse ist der Oberbegriff für alle Substanzen, Abfallstoffe und Rückstände von Pflanzen und Lebewesen. Wir wollen hier in Kleineichstädt in Zusammenarbeit mit ansässigen Agrarbetrieben nachwachsende Rohstoffe, wie Stroh und andere Biomassehäcksel verbrennen, um daraus Energie zu gewinnen", schildert Wolfgang Föhlisch.
Doch die Nutzung sei weitaus vielfältiger. So könne in Erweiterung zum Beispiel Bioethanol und hochwertiges Tierfutter erzeugt und beide Produkte an den Handel abgegeben werden. Das erzeugte, eiweißreiche Tierfutter steht Landwirten gegebenenfalls für die Eigenversorgung zur Verfügung. Biovee-Anlagen können, bei Einhaltung der Gebote der Wirtschaftlichkeit, so Föhlisch, so ausgelegt werden, dass sich die Rohstoffversorgung allein oder weitegehend auf lokal vorhandene Biomassevorkommen stützen könne.
Kontakt über:
ICAT.GIV mbh
Böllberger Weg 130
06128 Halle / S.
Tel.: (0345) 6 94 99 27