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Heim für Behinderte Heim für Behinderte: Wackelfrei über den Laufsteg

Von Kirsten Begert 05.06.2003, 15:18

Merseburg/MZ. - Als Gäste hatten sich die erwachsenen Heimbewohner die Kinder der beiden Schulen für geistig Behinderte in Merseburg, die "Schule des Lebens" und die Zweitstelle der Einrichtung Großkayna, dazu geholt. So waren die Hüpfburg und die verschiedenen Stationen dicht umdrängt. Monika Erl, Mitarbeiterin im Haus Rosental, agierte als Maskenbildnerin und brachte beim Kinderschminken Farbe auf die Gesichter. Zum Beispiel auf das der neunjährigen Isabell, die einen Schmetterling auf ihr Gesicht gemalt bekommen wollte.

"Mit dem Fest möchten wir auf unser Haus aufmerksam machen", sagte Heimleiterin Christel Happke. "Da 2003 das Europäische Jahr der Menschen mit Behinderung ist, führen wir verschiedene Veranstaltungen durch. Etwa auch am 27. August einen Tag der offenen Tür." Nicht nur in Form des Kettenlaufstegs, der die Motorik schulen und obendrein Spaß machen soll, kombinieren viele Einrichtungen und Angebote des Heimes Förder- mit Betreuungsaspekten. Der neu angelegte Bachlauf im Garten dient sowohl der Erholung als auch "dem Anregen von Sinnen", schildert Happke. Weiterhin verfügt das Heim über einen Snoezele-Raum.

"Die Erwachsenen bei uns sind bereits ihr ganzes Leben geistig behindert, konnten aber leider als Kinder und Jugendliche nicht die Förderung durchlaufen, die es mittlerweile gibt." Auch seien sie nicht werkstattfähig. Doch mit ihren Betreuern haben sie fürs Fest immerhin selber Kuchen und Plätzchen gebacken. 20 Mitarbeiter kümmern sich um die Rosental-Bewohner, helfen ihnen mit unterschiedlichen Therapien. Zur Feier wurde sogar aus einer Therapieform - der Ergo- beziehungsweise Arbeitstherapie - Freizeitspaß für Kinder und Gastgeber: Sie wurde an der Bastelstraße angewandt, an der kleine Andenken gefertigt werden konnten.

Denn in Erinnerung soll das Heim den jungen Gästen sowie ihren Eltern, so Happke. "Vielleicht sind ja einige der heutigen Schüler später Bewohner bei uns."