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Haushaltslage in Merseburg Haushaltslage in Merseburg: Auch die Kirche will Friedhofsgebühren anheben

20.10.2015, 06:00
Der Eingang zum Stadtfriedhof in Merseburg: Auch für diesen Gottesacker sollen die Gebühren steigen.
Der Eingang zum Stadtfriedhof in Merseburg: Auch für diesen Gottesacker sollen die Gebühren steigen. Peter Wölk Lizenz

Merseburg - In Merseburg sollen auf den kommunalen Friedhöfen die Gebühren steigen. Aufgrund ihrer Haushaltslage muss die Stadt den Betrieb ihrer vier Friedhöfe kostendeckend gestalten. Im Gespräch sind Gebührenerhöhungen um 67 Prozent. Sollte der Stadtrat am 29. Oktober zustimmen, wird das Evangelische Kirchspiel nachziehen.

„Eine Zwei-Klassen-Gesellschaft bei den Gebühren wird es nicht geben“, sagt Hans-Hubert Werner (CDU), Vorsitzender des Stadtrats und des Gemeindekirchenrats. Dass sich auch Nutzer der kirchlichen Friedhöfe auf deutlich höhere Gebühren einstellen müssen, hat mit der Finanzlage der Stadt indes nur mittelbar etwas zu tun. „Wir haben permanent die Auflage der Landeskirche, die Kosten neu zu kalkulieren. Auch wir arbeiten nicht kostendeckend“, sagt Heike Ebel-Rehhahn aus der Friedhofsverwaltung des Kirchspiels. Jahrelang musste sich das Kirchspiel mit seiner Gebührenstaffelung aber der Stadt anpassen und bekam dafür jährlich von der Kommune einen Defizitausgleich.

„Wir sind uns natürlich bewusst, wie hart unsere Einschnitte die Bürger treffen. Die Vorgaben des Landes sind aber eindeutig. Wir müssen im Rahmen der Liquiditätssicherung eben auch die Gebühren für die Friedhöfe kostendeckend erheben“, sagt Werner. Nur ein Beispiel: Für ein Urnenwahlgrab zahlen Angehörige in Merseburg derzeit 761 Euro. Ab 2016 steigt die Gebühr auf 1 261 Euro.

Werner sieht in den Kostensteigerungen indes auch die Notwendigkeit, über die Friedhofskonzeption neu nachzudenken. Das noch nicht beschlossene Papier liegt im Entwurf vor und thematisiert eine Reduzierung der Friedhofsflächen in der Stadt. „Wir haben eine bewirtschaftete Fläche auf den kommunalen und kirchlichen Friedhöfen, die einer Stadt mit 400.000 Einwohnern entspricht. Das ist natürlich viel zu viel“, erklärt Werner. (mz/dsk)