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Hausboote auf die Saale Hausboote auf die Saale: Wann der Verleih der schwimmenden Wohnungen angeboten wird

Von Andreas Braun und Robert Briest 26.10.2020, 13:30
Die Hausboote sollen zwischen Calbe und Merseburg fahren und einen Urlaub der anderen Art ermöglichen.
Die Hausboote sollen zwischen Calbe und Merseburg fahren und einen Urlaub der anderen Art ermöglichen. www.imago-images.de

Bernburg/Merseburg - „Seit 20 Jahren ist es erlaubt, mit Hausbooten auf der Saale zu fahren“, sagt Boris Funda. Doch bisher seien noch keine unterwegs. Das will der Betreiber eines Bootsverleihs in Bernburg ändern. Zusammen mit einem der vier großen Anbieter von Hausbootchartern sollen ab 2023 Hausboote zwischen Calbe und Merseburg fahren und einen Urlaub auf andere Art ermöglichen. „Das ist wie mit dem Wohnmobil die Gegend erkunden“, sagt Funda. Nur eben vom Wasser aus, gechillter und dadurch geruhsamer.

Ab 2023_ Hausboote auf der Saale zwischen Calbe und Merseburg

Vergangene Woche stellte der Unternehmer sein Vorhaben Vertreten vom Saalekreis, der Stadt Halle und dem Salzlandkreis vor. Nur, wenn alle das als Gesamtprojekt für den Wassertourismus auf der Saale sehen, werde der Chartertourismus Erfolg haben, argumentierte er dort.

Fundas Plan sieht vor, ab 2023 zwei eigene Hausboote auf der Saale zwischen Calbe (Saalekilometer 20,00) und Merseburg (115,22) zum Chartern anzubieten. Gleichzeitig beginne man als Serviceunternehmen für den französischen Yachthersteller und Touristikanbieter Les Canalous, drei weitere Boote, die ohne Bootsführschein, aber nach eingehender Unterweisung gefahren werden dürfen, zu betreuen.

Hausboot-Projekt auf der Saale hat touristisches Potenzial

Die Marketingabteilung der Stadt Halle signalisierte großes Interesse. Der Salzlandkreis ist sogar schon bei der Planung. Landrat Markus Bauer (SPD) sagte: „Das ist nicht old Fashion, über was wir reden. Hausboot fahren zieht auch junge Leute an.“ Es gibt für den Teil der Saale im Salzlandkreis bereits Vorstellungen, wo neue Anleger für die Hausboote hinkommen könnten, etwa in Calbe, Bernburg und Alsleben. Der Salzlandkreis rechnet dafür mit Ausgaben von einer Million Euro - und will nun die Gespräche mit seinem südlichen Nachbarn forcieren.

Der Saalekreis zeigt sich auf Anfrage reservierter: Grundsätzlich sehe man in dem Projekt ein mögliches touristisches Potenzial, sagt Entwicklungsdezernentin Christina Kleinert. Zur Meinungsbildung müsse man jedoch erst mit den Saaleanrainerkommunen sprechen. Kleinert teilt die Auffassung, dass es neuer Stege auch im Saalekreis bedürfe, wolle man den Chartertourismus etablieren. Für Aussagen zu Standorten sei es aber noch zu früh. Sie sollen mit den Kommunen ermittelt werden. Wassertourismus an der Saale ist derzeit vor allem im Nordkreis zu finden, etwa an der Marina Brachwitz oder am Yachthafen Salzmünde. (mz)