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Große Pläne für alte Mensa der Hochschule Große Pläne für alte Mensa der Hochschule: Merseburg wird digitales Zentrum

Von Robert Briest 25.01.2019, 06:00
So könnte der „IT-City-Hub“ genannte Technologiestandort an der alten Mensa in Merseburg aussehen.
So könnte der „IT-City-Hub“ genannte Technologiestandort an der alten Mensa in Merseburg aussehen. Entwurf und grafik: MitZ/Ingenieurbüro Weiß+Schellenberg

Merseburg - Die Chefin des Merseburger Innovations- und Technologiezentrums, kurz Mitz, nutzte den Besuch aus Magdeburg, um gleich mal ihre großen Visionen in den Köpfen der Landesregierung einzupflanzen. Kathrin Schaper-Thoma möchte ein „IT-City-Hub“, ein eigenes Haus in der Kreisstadt mit Coworking-Möglichkeiten, eventuell einem 3-D-Druckzentrum und einem regionalen Rechenzentrum, in dem sich IT-Unternehmen und Gründer ansiedeln können, um digitale Ideen zu entwickeln und zu einem Geschäft auszubauen.

„Wir haben da schon Unternehmen, die das Unterstützen.“ Und auch einen Standort hat Schaper-Thoma schon ins Auge gefasst: die alte Mensa der Hochschule, die sich unmittelbar neben deren Rechenzentrum befindet. Nach ersten Schätzungen würde ein solches Projekt etwa 18 Millionen Euro kosten. Die Mitz-Chefin räumte ein: Ohne das Land wäre dies nicht möglich.

Fördermittelbescheid über 183.000 Euro für Merseburg

Dessen Vertreter, Thomas Wünsch, Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, hatte am Mittwoch zwar Geld mit nach Merseburg gebracht, allerdings in deutlich bescheidenerem Ausmaß. Er übergab an Oberbürgermeister Jens Bühligen (CDU) einen Fördermittelbescheid über 183.000 Euro. Damit soll das „Regionale Digitalisierungszentrum Sachsen-Anhalt Süd“ vorangebracht werden. Konkret sollen mit den Mitteln zwei Stellen für zwei Jahre geschaffen werden, die die bestehenden Initiativen und Wirtschaftsaktivitäten im Bereich Digitales koordinieren sollen. Das Ziel heißt mehr Neugründungen und Ansiedlungen in diesem Wirtschaftszweig.

Das Digitalisierungszentrum ist eines von sechs, die derzeit im Land entstehen. Sechs weitere sollen laut Wünsch folgen. Die Themenschwerpunkte sind dabei sehr unterschiedlich. Im Harz will man etwa den Tourismus in den Fokus rücken, in Haldensleben, die Digitalisierung innerhalb der Kommune. In Merseburg sind drei Hauptthemen angedacht: Datensicherheit, Onlinehandel und 3-D-Druck. Allerdings, so betont Schaper-Thoma, seien diese noch nicht endgültig festgelegt. Man wolle in Workshops gucken, wo der Bedarf liegt.

Durch die Digitalbranche ist Mitz nun erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte komplett ausgelastet

Eine Vorstellung davon hat die Geschäftsführerin schon. Denn mit dem in ihrem Haus angesiedelten Digitalisierungszentrum betritt das Mitz kein Neuland. Etwa sieben bis acht ansässige Firmen seien im digitalen Bereich tätig, teilweise seien dies Ausgründungen aus der Hochschule, berichtet Schaper-Thoma: „Das sind nicht nur App-Entwickler, sondern auch technologieorientierte Unternehmen.“ Die Firma Emtas würde etwa Ladeprotokolle für Elektrofahrräder entwickeln.

Durch die Digitalbranche sei das Mitz nun erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte komplett ausgelastet, sagte die Chefin. Auch dies ist ein Grund, weshalb sie den Staatssekretär schon mal mit ihrer Idee des IT-City-Hubs konfrontierte. Dieser könnte 5.500 Quadratmeter Platz bieten, der aktuelle Standort in der Haber-Straße hat nur 2.300. Vorerst will sich das Mitz aber mit Containern behelfen. Diese könnten passend zum Zollinger-Jahr ja unter einem Zollinger-Dach unterkommen, schlug sie vor. (mz)