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Gesundheit in Spergau Gesundheit in Spergau: "Jeder Unfall ist vermeidbar"

Von Tilo Krippendorf 28.04.2014, 17:26
An einem Simulator wird gezeigt, wie sich schwere Lasten in Kurven verhalten.
An einem Simulator wird gezeigt, wie sich schwere Lasten in Kurven verhalten. MZ Lizenz

Spergau/MZ - Wenn die Spergauer Total-Raffinerie für einige Wochen herunter gefahren wird, herrscht auf dem 320 Hektar großen Areal rege Betriebsamkeit. Etwa 3.000 Spezialisten kommen aus dem ganzen Kontinent zu Europas modernster Erdöl-Raffinerie um eine turnusmäßige Generalinspektion durchzuführen. Es geht um den korrekten Betrieb und vor allem die Sicherheit der Anlagen.

"Chemietypische Unfälle gibt es heute eigentlich nicht mehr"

Doch Sicherheit steht auch im alltäglichen Betrieb im Fokus des Interesses. Zum heutigen Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz hat sich Total deshalb einen besonderen Informations-Parcours einfallen lassen. „Wir wollen unsere Mitarbeiter dazu animieren von sich aus die Arbeitssicherheit zu erhöhen“, erklärt der Bereichsleiter für Gesundheit und Sicherheit, Matthias Hübler. Seiner Meinung nach sei die Technik heute soweit ausgereift, dass von ihr nur wenig Gefahrenpotenzial ausgehe. „Chemietypische Unfälle gibt es heute eigentlich nicht mehr“, sagt Hübler. Statt Verätzungen oder Verbrennungen geht es eher um SRS - „Stürzen, Rutschen, Stolpern.“

„Ich bin der Meinung, dass jeder Unfall vermeidbar ist, doch müssen die Menschen ständig sensibilisiert werden“, sagt Hübler. Rund um die Halle der Werksfeuerwehr sollen die Mitarbeiter heute die Augen offen halten. Es geht um das „Erkennen von abweichenden Handlungen und Zuständen.“ Ist ein Gerüst korrekt aufgebaut, so dass auch kein Werkzeug herabfallen kann? Sind die Stützträger eines Krans richtig aufgestellt? Darf zum persönlichen Schutz auf dem Raffineriegelände ein Halstuch getragen werden? Derartige Fragen gilt es zu klären.

„Manchmal gibt es offensichtliche Fehler, oft aber auch versteckte, wo man zweimal hinschauen muss“, sagt Jörgen Preuß, Fachbereichsleiter für Sicherheit am Standort. Auch der Transport und die Sicherung von Ladungen spielt bei der anstehenden Inspektion eine große Rolle, weshalb kippende Lasten an einem kleinen Simulator veranschaulicht werden. Die Teilnehmer können Fragebögen ausfüllen und Preise gewinnen, als Motivation. „Die Gesundheit jedes einzelnen sollte daneben aber immer Ansporn genug sein, sicher zu arbeiten“, sagt Reuß. Doch grundsätzlich gelte beim Thema Arbeitssicherheit das alte Prinzip „Steter Tropfen höhlt den Stein“. So gibt es bei der Total-Raffinerie den Sicherheitstag auch gleich in doppelter Ausführung. „Wir wollen alle Arbeitsschichten abdecken, deshalb bieten wir den Parcours an zwei Tagen an“, erklärt Preuß. Neben den Total-Mitarbeitern richtet sich das Angebot auch an alle Vertragspartner, die regelmäßig mit den Anlagen der Raffinerie zu tun haben.