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Gespräch mit Braunsbedras Bürgermeister Frank Gebhardt Gespräch mit Braunsbedras Bürgermeister Frank Gebhardt: Für Geisetalsee ohne Verbotsschilder

20.06.2004, 14:58

Braunsbedra/MZ. - Hinter dem Motto "Meine Zukunft. Im Geiseltal?" stand ein Fragezeichen. Bietet das Geiseltal auch Jüngeren eine Zukunft?

Gebhardt: Ich denke doch. Wenn heute über die Zukunft gesprochen wird, muss man einfach mit dem nötigen Optimismus herangehen. Ich weiß aus vielen Familien, aus denen Jugendliche in den Westen gegangen sind, dass sie gern wiederkommen würden. Ich glaube einfach daran, dass dort, wo ein Weg weg geht, auch einer zurückführt.

Setzen Sie dabei Hoffnungen auf den Geiseltalsee?

Gebhardt: Ich bin überzeugt, dass der See ein großes Potential bietet und sehe uns mit unseren Vorstellungen auf dem richtigem Wege. Das Gewässer ist ideal als überregionaler Tourismusstandort für Wassersport wie Surfen oder Segeln. Wobei ich betonen möchte, dass der gesamte See zur Verfügung stehen muss. Es geht nicht, dass man die halbe Wasserfläche oder mehr unter Naturschutz stellt. Bestimmte Randzonen ja, da muss man Kompromisse finden.

Laufen jetzt während der Flutung schon Projekte oder warten Sie das Ende ab?

Gebhardt: Meiner Meinung nach wäre es falsch, bis zum Ende der Flutung zu warten. Wir können und müssen jetzt schon einsteigen. Weshalb nicht eine Art Flutungstourismus befördern? Dazu müssten wir mit dem Bau von Rad- und Wanderwegen anfangen und den See an andere Regionen anbinden. Dann könnten alle davon partizipieren. Es gibt eine Sieben-Tages-Radtour entlang der Donau, warum nicht auch um den Geiseltalsee?

Und was steht dem entgegen?

Gebhardt: Für eine Zwischennutzung muss das Planfeststellungsverfahren zur Flutung noch mal aufgerollt werden. Ich habe aber verschiedene Signale, dass es die Bereitschaft dazu gibt.