Geplanter Anbau Feuerwehr Braunsbedra Geplanter Anbau Feuerwehr Braunsbedra: Innenminister Stahlknecht sagt Unterstützung zu

Braunsbedra - "Ganz klar, der Anbau muss her", sagte Holger Stahlknecht bei seinem Besuch der Freiwilligen Feuerwehr in Braunsbedra. Der Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt machte sich am Dienstag vor Ort ein Bild von den beengten Zuständen. "Schon seit 2003 wollen wir einen Anbau für unser Gerätehaus", erläuterte Stadtwehrleiter Thomas Schulze. Und konkrete Pläne dazu gibt es seit 2008, die schließlich 2013 vom Stadtrat beschlossen wurden.
"Von außen ist ja alles schön und schick", so Schulze weiter. Doch innen platzt das Haus sinnbildlich aus allen Nähten. Die Stellplätze für die Einsatzfahrzeuge reichen nicht aus. Es gibt nicht genügend sanitäre Anlagen und Umkleideräume. Mehrere Lagerräume wurden zu Umkleiden umfunktioniert. Die Atemschutzgeräte sind im WC des Büros deponiert, weitere Ausrüstung lagert aufgrund von Platzmangel in der Fahrzeughalle.
Der Anbau ans Gerätehaus, das außerdem nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen entspricht, soll etwa zwei Millionen Euro kosten. Die Stadt Braunsbedra hatte für das Projekt beim Land einen Zuschuss in Höhe von 120.000 Euro beantragt. "Leider stand das Geld aufgrund anderer Projekte für 2015 nicht mehr zur Verfügung", erläuterte Stahlknecht am Montag.
Das Problem: Ein neuer Antrag für 2016 konnte im Frühjahr nicht mehr gestellt werden, so Stadtbürgermeister Steffen Schmitz (CDU), weil die Frist dafür abgelaufen war. Es sei auch nicht möglich, inzwischen zu beginnen und auf eine spätere Bewilligung zu hoffen. Das würden die Richtlinien verbieten. Deswegen hoffe man nun auf die Unterstützung von Stahlknecht.
Im Dezember 2013 wurde der Anbau an das Feuerwehrdepot vom Stadtrat mehrheitlich beschlossen, obwohl es bei einigen Bedenken hinsichtlich der Finanzierung des Eigenanteils gab. Rund 20.000 Euro aus dem Haushalt 2014 wurden freigegeben, um die begonnene Planung soweit voranzubringen. Das Projekt steht seither ganz oben auf einer Prioritätenliste der Stadt. Es soll rund zwei Millionen Euro kosten und in mehreren Jahresscheiben realisiert werden.
Die neuen Räume seien für 40 Männer und zehn Frauen ausgelegt. Das reiche laut Stadtwehrleiter Thomas Schulze aus, denn aktuell gebe es in etwa so viele Einsatzkräfte. Zudem ist in den Plänen perspektivisch ein weiterer Stellplatz für eine Drehleiter vorgesehen.
Die Pläne für die dringend notwendige Erweiterung des Feuerwehrgebäudes gibt es bereits seit 2008. Sie wurden allerdings zwischenzeitlich auf Eis gelegt, weil der Bau des Geiseltalsee-Hafens Vorrang hatte. (mz/st/dd)
Denn die Bauanträge sind mittlerweile gestellt, so Schmitz. "Wir müssen das Projekt jetzt starten." Die Eigenmittel seien im Haushalt eingestellt.
Im Zuge seines Besuches dachte Stahlknecht zudem laut darüber nach, im Ministerium über ein Förderprogramm für Boote zu diskutieren. Das 50-PS starke Boot der Braunsbedraer ohne Kiel reiche bei starken Wind Wellengang nicht zur Rettung aus, hatte Schulze zuvor beim Rundgang betont. "Feuerwehren, die sich im Seegebiet befinden sollten wir entsprechend bei der Anschaffung von geeigneten Booten mit Zuschüssen unterstützen", so Stahlknecht abschließend. (mz)
