Geburtstagskind schwingt das Tanzbein
Merseburg/MZ. - Der zehnte Februar 2007 war ihr Geburtstag und zwar ein ganz besonderer - 100 Jahre ist sie am Samstag geworden. "Die Zeit ist so schnell vergangen. Ich kann kaum glauben, dass es schon 100 Jahre sein sollen", plauderte die sowohl geistig als auch körperlich noch ausgesprochen fitte Frohnatur.
"Sie sieht eher aus wie Anfang 80", meinte auch Merseburgs Oberbürgermeister Reinhard Rumprecht (parteilos), der persönlich zum Gratulieren gekommen war und in einer kleinen Runde mit auf das Wohl der Jubilarin anstieß. "Heute gibt es natürlich noch eine größere Feier im Familienkreis", erklärte Else Spenglers Tochter, Dietlinde Wöhler.
Währenddessen schwang das Geburtstagskind vergnügt das Tanzbein zu den Klängen, die der in feierlicher Tracht gekleidete Leierkastenmann "Mucky" ankurbelte. "Ich bin froh und dankbar, dass ich in meinem Alter noch so beweglich bin", erzählte eine gut gelaunte Else Spengler, die den Rummel sichtlich genoss. Auch sonst sei sie noch sehr gesellig und trifft sich gern auf ein Tässchen Kaffee mit anderen Leuten in dem betreuten Wohnheim.
Zudem mische sie auch bei Weihnachtsfeiern und beim Fasching noch ordentlich mit. Auf die Frage nach einem speziellen Geheimrezept für eine solch ungewöhnliche Agilität für das ausgesprochen hohe Alter zuckte Else Spengler gelassen mit den Schultern. "Das gibt es eigentlich nicht." Sie habe aber immer ein wenig Sport getrieben und habe auch heute noch Spaß an ihren Gymnastikübungen.
Geboren wurde sie 1907 in Hamburg und wuchs dann in Naumburg auf. Später zog sie mit ihrem mittlerweile verstorbenen Mann Walter Spengler zunächst nach Merseburg und von dort aus dann nach Magdeburg. Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten beide dann mit Sohn Hans Peter und Tochter Dietlinde nach Naumburg zurück und zogen zu guter Letzt in den 80er Jahren wieder in die selbe Straße im Norden Merseburgs.
"Irgendwie hat sich da nach einem bewegten Leben ein Kreis geschlossen", meinte Tochter Dietlinde, die ihre Mutter tatkräftig bei der Bewältigung des Alltags unterstützt. Seit dem Tod ihres Mannes Ende der 80er Jahre lebt Else Spengler in dem betreuten Wohnheim. "Hier fühle ich mich wohl", sagt sie. Auf den dreistelligen Geburtstag habe sich die fünffache Oma und fünffache Uroma schon lange gefreut. Angesichts ihrer guten Konstitution will sie auch gerne noch einige Geburtstage folgen lassen. "Die Gesundheit spielt mit und ich habe Spaß am Leben", erklärte die nun 100-jährige.