Fußball ist sein Lebenselixier
Merseburg/MZ. - Dann wollte ihn der VfB Querfurt als Fußballlehrer. Da stand das Ziel bei 63 Jahren. Auch daraus wurde nichts. Der VfB Imo Merseburg rief nach ihm. Sein Ziel dort war der Aufstieg in die Verbandsliga. "Ich habe meiner Frau versprochen, das noch bis zum 65. zu machen. Dann wollten wir uns gemeinsam die Spiele auf Schalke, bei den Bayern oder in Dortmund ansehen."
Inzwischen sind nach dem 65. Geburtstag weitere fünf Jahre vergangen. Kürzlich feierte Helmut Dietrich seinen 70. und noch immer ist er als Trainer beim VfB Imo tätig. "Der Präsident des Vereins, Michael Schäfer, hat mal bei mir gespielt, war mein Kapitän. Er fragte mich, ob ich nicht doch noch einmal einsteigen wollte. Na ja, ich konnte nicht nein sagen, denn es gibt ein großes Ziel. Wir wollen wieder in die Verbandsliga aufsteigen", argumentiert Helmut Dietrich, dessen Frau Eva-Maria von ihm sagt, er habe dort, wo andere ihren Kopf haben, einen Fußball.
Seine Frau gehe inzwischen seit 56 Jahren mit ihm auf den Sportplatz. "Ohne ihr Verständnis und ihren Zuspruch wäre meine langjährige Trainerarbeit gar nicht möglich gewesen", hebt Dietrich hervor. Und so kennt Eva-Maria sicherlich auch viele der Spieler, die ihrem Helmut "durch die Hände gingen". Fragt man Helmut Dietrich danach, könnte er zahlreiche Namen von Kickern nennen, die es geschafft haben und sich als Spieler etablieren konnten. Dieter Strozniak nennt er ebenso wie Bernd Donau oder Roland Nowotny. "Die Mannschaft von Buna-Schkopau, mit der ich 1967 / 68 mit um die DDR-Meisterschaft gespielt habe, war fast geschlossen zu meinem 70. angetreten, um zu gratulieren", freut sich der Fußballlehrer. Dabei gilt er in Fachkreisen als "harter Hund", der auf Disziplin pocht. Doch er weiß auch, dass er ohne seine Spieler nichts bewegen kann.
Am Geburtstag selber war Helmut Dietrich mit seinem Team zum Punktspiel in Naumburg. Als "Geschenk" gab es von der Mannschaft drei Punkte. "Ich bin eben absolut Fußball bescheuert", lächelt er und verabschiedet sich, denn es ist Training angesagt. "Ich lege mich nicht mehr fest, wie lange ich es noch mache. Einfach mal abwarten."