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Funkmast in Merseburg Funkmast in Merseburg: Anwohner sehen Wert ihrer Häuser sinken und planen Versammlung

Von UNDINE FREYBERG 16.03.2014, 18:45
Silvio Reinke und die übrigen Anwohner wollen, dass der Funkmast verschwindet.
Silvio Reinke und die übrigen Anwohner wollen, dass der Funkmast verschwindet. Peter Wölk Lizenz

MERSEBURG/MZ - 160 Unterstützer hat die offene Internet-Petition „Nein zum Funkmast im Wohngebiet“ bereits. Diese richtet sich gegen einen neuen Vodafone-Funkmast, der im Februar auf Privatgelände neben einem Autohaus an der Halleschen Straße in Merseburg errichtet worden war. Was die Anwohner der umliegenden Wohngebiete empört, ist die Tatsache, dass sie nicht informiert worden waren. So mancher, der in den vergangenen Jahren dort ein Haus gebaut habe, hätte vielleicht nicht gebaut, wenn er vom Funkmast gewusst hätte. „Es ist zum einen kein schöner Anblick, und der Wiederverkaufswert unserer Häuser sinkt natürlich erheblich“, meinte Karl-Heinz Schneider. Für Silvio Reinke aus der Klaprothstraße ist der Funkmast schlichtweg der Gipfel der Frechheit. „2012 hat mich der Besitzer des Autohauses noch verklagt, weil die Koniferen auf meinem Grundstück angeblich zu hoch waren. Ich habe damals aber Recht bekommen.“

„Wir sind uns alle einig, dass wir nichts gegen moderne Technik haben, aber es hätte doch sicherlich eine Alternative für das Aufstellen des Mastes gegeben, zum Beispiel im Gewerbegebiet, zumal hier ansonsten die Höhe jeder Hecke und die Aufstellung jedes Zaunes aufs Genaueste beobachtet wird“, meinte Pierre Ozimek von der Anti-Funkmast-Initiative bei einem Treffen am Freitag am Mast. „Wir wohnen in Schkopau, und dort wurde auch erst vor ein paar Monaten ein Mast aufgestellt. Wir wohnen praktisch fast in der Mitte“, sagte Ralf Götze, der mit seiner Freundin Karolin Reineke und dem gemeinsamen Sohn Arne (3) zur Halleschen Straße gekommen war. „Ich habe gehört, dass sich diese Funkstrahlen bei Kindern auf das Wachstum auswirken können, das macht mir natürlich Angst“, sagte Karolin Reinke.

Die Petition „Nein zum Funkmast im Wohngebiet“ ist öffentlich und im Internet einsehbar. Um noch mehr Anwohner zu erreichen, planen einige Unterstützer der Initiative einen Unterschriftensammlung und eine Bürgerversammlung.  UND

https://www.openpetition. de/petition /online/nein-zum-funkmast-im-wohngebiet

Der Landkreis Saalekreis als die zuständige Genehmigungsbehörde hatte bereits im November 2010 die Baugenehmigung für die Errichtung eines 25 Meter hohen Mastes erteilt. Eine Beteiligung der Öffentlichkeit sei in diesem Fall nicht nötig gewesen, war der MZ auf Anfrage mitgeteilt worden. Auf MZ-Anfrage erklärte Volker Petendorf von der Vodafone-Pressestelle in Düsseldorf außerdem, dass es aus Unternehmenssicht keine Alternative zum jetzt gewählten Standort gegeben habe. Mit dem neuen Mast soll sich für Vodafone-Kunden in Schkopau die Sprachqualität beim Telefonieren verbessern.

Die Anwohner aus den Wohngebieten rund um den Funkmast fordern größere Hürden für derartige Vorhaben. Pierre Ozimek: „Wir werden auf jeden Fall noch eine Unterschriftensammlung durchführen.“

Silvio Reinke und die übrigen Anwohner wollen, dass der Funkmast verschwindet.
Silvio Reinke und die übrigen Anwohner wollen, dass der Funkmast verschwindet.
Peter Wölk Lizenz