1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Funde im Untergrund: Funde im Untergrund: Warum sich die Fertigstellung der Werkstraße verschiebt

Funde im Untergrund Funde im Untergrund: Warum sich die Fertigstellung der Werkstraße verschiebt

Von Diana Dünschel 08.01.2019, 09:48
Die neu sanierte Straße endet derzeit am Ortsausgang von Großkayna in Richtung B91. Vier von fünf Bauabschnitten sind fertig.
Die neu sanierte Straße endet derzeit am Ortsausgang von Großkayna in Richtung B91. Vier von fünf Bauabschnitten sind fertig. Diana Dünschel

Großkayna - Die Sanierung von 4,5 Kilometern Werkstraße in Großkayna, eine Landesstraße, verzögert sich weiter. Erst wurde im April 2018 schon mit einem Jahr Verspätung mit dem Ausbau begonnen, weil die Baumaßnahmen an der Brücke in Frankleben und an der Autobahnauffahrt der A38 in Merseburg-Süd Vorrang hatten.

Nun sind die Firmen nicht, wie vorgesehen, zum Jahresende mit dem Projekt fertig geworden. Denn angekündigt war eine Bauzeit von neun Monaten bis Mitte November und danach der Bau von Leitplanken bis Dezember. Der Saalekreis teilt stattdessen in seinen Informationen über Straßensperrungen eine Verlängerung der Maßnahme bis 20. April mit.

Aktuell können Kraftfahrer von Braunsbedra kommend durch das Großkaynaer Ortszentrum und anschließend das Gewerbegebiet entlang bis an den Abzweig „Schäferei“ am Ortsausgang durchfahren. Hier ist die hucklige Pflasterstraße mit vielen Schlaglöchern bereits durch eine asphaltierte Fahrbahn ersetzt und mit einem ordentlichen breiten Gehweg daneben versehen worden. Danach ist die Straße bis zum Abzweig Verbindung zur B91 gesperrt. Gearbeitet wird gerade nicht. Eine entsprechende Anliegerinformation wurde auch auf der Internetseite der Stadt Braunsbedra, deren Ortsteil Großkayna ist, veröffentlicht.

Auf Vielzahl von Versorgungsleitungen im Untergrund gestoßen

Die MZ fragte bei Petra Witte, der Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, Regionalbereich Süd, nach den Gründen für die Verzögerung. Ihr zufolge lag es an einer ganzen Handvoll von Faktoren. Einer sei die erhebliche Mehrleistung wegen Munitionssuche und -bergung.

Dann sei man beim Bauen auf eine Vielzahl von Versorgungsleitungen im Untergrund gestoßen, die noch vom ehemaligen Kraftwerk oder der einstigen Brikettfabrik stammten und zurückgebaut werden mussten. Hinzugekommen sei die Hitzeperiode im Sommer mit erheblich längeren Auskühlzeiten der fertiggestellten Asphaltabschnitte.

Nicht gerechnet habe man auch damit, auf Tunnelgänge und massive Fundamente der ehemaligen Kohleseilbahn beziehungsweise Grubenbahnanlage mitsamt kontaminiertem Erdreich zu stoßen. Nicht zuletzt sei es mehrmals zum Diebstahl von Baumaterialien, wie der Straßenbeleuchtung, gekommen. Zusätzlich sei auch der Breitbandkabelausbau der Stadtwerke Merseburg in großen Teilen des Baubereichs erfolgt. Von den insgesamt fünf Bauabschnitten seien jetzt vier, einschließlich der Ortslage, fertiggestellt, so das Fazit von Petra Witte.

Am 8. Januar finde eine Beratung mit allen am Bau Beteiligten sowie dem Straßenverkehrsamt Saalekreis und der Stadt Braunsbedra zum weiteren Bauablauf statt. Sollte es die Witterung zulassen und kein Dauerfrost zu erwarten sein, werde zeitnah weitergebaut. Der neu genannte Fertigstellungstermin 20. April sei bereits unter Berücksichtigung einer etwaigen Winterpause festgelegt worden. (mz)