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Fundbüro in Merseburg Fundbüro in Merseburg: Teils hochwertige Fahrräder warten auf ihre Besitzer

Von Michael Bertram 03.04.2018, 09:57
Ein Teil der Fahrräder, die bei Fundbüro-Leiterin Dagmar Elsner zuletzt abgegeben worden sind, kommen demnächst wahrscheinlich unter den Hammer.
Ein Teil der Fahrräder, die bei Fundbüro-Leiterin Dagmar Elsner zuletzt abgegeben worden sind, kommen demnächst wahrscheinlich unter den Hammer. Peter Wölk

Merseburg - Selbst ein größerer Teddy, der als Anhänger wahrscheinlich ziemlich gut in der Hand liegt, hat nicht verhindern können, dass der Schlüsselbund seinem Besitzer verloren geht. Seit einigen Wochen schon warten Teddy und Schlüssel im Alten Rathaus der Stadt Merseburg auf ihren Eigentümer – im Fundbüro von Dagmar Elsner. „Es ist nicht der einzige Schlüssel, der hier womöglich vergeblich aufbewahrt wird“, sagt sie und legt alle derzeit verfügbaren Exemplare auf ihren Schreibtisch.

Fast die Hälfte der Oberfläche ist bedeckt, auf ihr befinden sich kleine wie große Schlüssel. Aber auch zahlreiche Zündschlüssel für Autos sind zu sehen – dass die wirklich niemand im Fundbüro gesucht hat? „Viele wissen wahrscheinlich gar nicht, wo sie ihre Schlüssel verloren haben und kommen dann eben nicht zu uns“, versucht Elsner, die Unmengen an Fundschlüsseln zu erklären. Viel Zeit für eine Suche bei der Stadt bleibt den Besitzern allerdings nicht.

Fundbüro Merseburg: „Ein halbes Jahr sind wir dazu verpflichtet Fundsachen aufzubewahren“

„Ein halbes Jahr sind wir dazu verpflichtet Fundsachen aufzubewahren“, erklärt die Leiterin des Fundbüros. Dann werden die Gegenstände, die sich so ansammeln, entsorgt. „Allein bei Handys ist das aber schon wieder ganz schön aufwendig“, erklärt die Mitarbeiterin der Stadtverwaltung. So habe die Stadt extra einen Vertrag mit einer Fachfirma geschlossen, die zuvor alle Daten von den Mobiltelefonen lösche, bevor diese im Müll landen.

Nicht alles wird jedoch vernichtet: „Die Fahrräder, die bei uns abgegeben werden, können zu Geld gemacht werden“, sagt Elsner. So kann zumindest ein Teil der Unkosten beglichen werden. „Dazu führen wir regelmäßig Auktionen durch, die vergangenen brachte der Stadt rund 700 Euro ein“, erzählt die Fundbüro-Chefin.

Aktuell laufe schon wieder die nächste: Über die Internetseite des Zolls können teils hochwertige Fahrräder, darunter auch ein E-Bike ersteigert werden. Die Drahtesel machen einen guten Eindruck, wurden an unterschiedlichen Stellen gefunden. „Die Räder sind alle durch die Polizei begutachtet worden, haben aber trotzdem ihre Besitzer nicht wiedergefunden“, erklärt Elsner.

Fundbüro Merseburg: „Aktuell haben wir auch fünf Hunde und Katzen, die als Fundtiere abgegeben worden“

Die Fundbüro-Leiterin macht darauf aufmerksam, dass Dinge, die gefunden werden, ab einem geschätzten Wert von zehn Euro abgegeben werden können. „Bei Dokumenten gilt das immer“, sagt sie. Doch regelmäßig komme es vor, dass auch weniger wertvolle Sachen bei Elsner landen. „Es kann schon passieren, dass mir einer zwei Tüten voller Spielzeug bringt, die irgendwo in der Straße standen“, sagt sie. „Dabei hat das nur irgendjemand vorher aus dem Müll geholt und stehen lassen.“ Zudem lassen sich nicht alle Fundsachen so einfach verwahren wie die zahlreichen Schlüssel. „Aktuell haben wir auch fünf Hunde und Katzen, die als Fundtiere abgegeben worden“, berichtetet Dagmar Elsner.

››Eine Liste der Fundsachen: https://www.merseburg.de/de/fundsachen.html (mz)

Unmengen an Schlüsseln lagern im Fundbüro der Domstadt.
Unmengen an Schlüsseln lagern im Fundbüro der Domstadt.
Peter Wölk