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Friseure öffnen wieder ihre Türen Friseure öffnen wieder ihre Türen: Wie Salon "Alex" nun endlich durchstarten will

Von Undine Freyberg 03.05.2020, 13:00
Keder Amer Bro (l. ) und Walaa Rasho im Salon „Alex“
Keder Amer Bro (l. ) und Walaa Rasho im Salon „Alex“ Katrin Sieler

Merseburg - Es ist ein bisschen wie Urlaub - Holz, Leder, warme Erdfarben, die beruhigen. Der Salon „Alex“ in der Merseburger Bahnhofstraße ist liebevoll eingerichtet. Allerdings ist er wie alle übrigen Friseurgeschäfte auch seit mehr als vier Wochen im Pandemiemodus - also geschlossen. Und das kurz nach der Eröffnung des Ladens.

Neustart nach Zwangsschließung: Abstand, Desinfektionsmittel und Maske

„Am 3. März haben wir neu eröffnet, und am 21. März wurde zum letzten Mal gearbeitet. Gut, dass es endlich wieder losgehen darf“, sagt Keder Amer Bro. Er und seine Frau Katon Hussein Bro, der das Geschäft gehört, hoffen, dass sich ab 4. Mai alles etwas normalisiert - mit Einschränkungen natürlich. „Wir haben hier immerhin 35.000 Euro investiert.“ Und sie seien vorbereitet auf den Neustart nach dem Neustart.

„Wir können ausreichend Abstand zwischen den Kunden gewährleisten. Wir haben genügend Desinfektionsmittel, und sollte jemand versehentlich seine Maske vergessen haben, kann er eine von uns bekommen“, sagt der Mann aus dem Nordirak, der zuvor den Lebensmittelladen in der Kleinen Ritterstraße geführt hat, den aber vor einiger Zeit verkauft hatte.

Besitzer des Merseburger Friseursalons müssen Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut bringen

Der rund 130 Quadratmeter große Salon verfügt über acht Kundenplätze - fünf für Männer und im hinteren Bereich drei für Frauen, so dass immer ein Sitz dazwischen frei bleiben kann. Wer zu früh zu seinem Termin kommt, muss draußen warten.

Je nachdem, ob und wie die drei Kinder von Katon und Kader - Alex (12), Rosa (10) und Maya(5) - ab Montag wieder betreut werden können, werden sich ihre Eltern zuhause bei der Betreuung abwechseln. „Wenn meine Frau im Salon ist, mache ich das natürlich“, lächelt der 31-Jährige Vater, der im Salon nicht mitarbeitet, sondern für das Friseurgeschäft den Papierkram erledigt.

Salon „Alex“ hat die ersten Termine für Wiedereröffnung bereits vergeben

Neben der Chefin Katon Hussein Bro (30) arbeiten noch eine junge deutsche Friseurin und Walaa Rasho im Salon „Alex“. Der 23-jährige Syrer, der schon in seiner Heimat als Barbier und Friseur gearbeitet hat, und nun in Deutschland nochmal eine Friseurausbildung macht, freut sich, dass es wieder losgeht. „Wir haben auch schon Termine für die erste Woche vergeben.“

Was sich für ihn ändert, wenn er wieder zu Schere und Fön greifen darf? „Aufgrund der Corona-Regeln darf ich keine Bärte scheren. Es müssen ja alle Mundschutz tragen. Da geht das also schlecht“, schmunzelt er. Der Syrer ist Fachmann für Männerhaarschnitte. „Frauen habe ich noch nicht so oft die Haare gemacht. Wie das geht, lerne ich gerade noch, und ich hoffe, dass ich das dann auch so gut kann wie alles andere.“ (mz)