1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Forscherpreis für besondere LED-Lichter: Forscherpreis für besondere LED-Lichter: Wie dieser Forscher die Sonne imitieren will

Forscherpreis für besondere LED-Lichter Forscherpreis für besondere LED-Lichter: Wie dieser Forscher die Sonne imitieren will

Von Robert Briest 13.01.2019, 11:01
Manuel Meusel hat für seine Masterarbeit den Preis des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) erhalten.
Manuel Meusel hat für seine Masterarbeit den Preis des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI) erhalten. Robert Briest

Merseburg - „Er will immer genau wissen, wie ein Phänomen gemessen werden kann. Das ist eine Qualität, die ein Ingenieur braucht“, sagte Jens Schneider am Montagnachmittag bei der Verleihung des VDI-Forscherpreises an der Hochschule Leipzig. Der junge Mann, den der Forscher so pries, ist der diesjährige Gewinner der mit 500 Euro dotierten Auszeichnung: Manuel Meusel. Beide kennen sich gut, schließlich hat der Absolvent des Merseburger Masters in Physiktechnik bei Schneider am Fraunhofer-Center für Silizium-Photovoltaik in Halle wesentliche Forschungs-Arbeiten für seine Masterarbeit durchgeführt.

Der als ruhig und schüchtern beschriebene Jungforscher hatte sich damit an einem Forschungsprojekt einer Leipziger Hochschule beteiligt, in dem es um Sonnensimulatoren ging. „Es geht darum, dass Sonnenlicht möglichst genau zu simulieren“, berichtete er. Dabei sei die spektrale Zusammensetzung wichtig, sagte der frühere Weißenfelser, der heute in Halle lebt. Das vom Menschen wahrgenommene vermeintlich weiße Licht setzt sich aus verschiedene Wellenlängen, also Farben, zusammen.

Start-up aus Leipzig baut Sonnensimulatoren aus LED

Das Projekt, an dem Meusel mitforschte, erfolgte in Zusammenarbeit mit einem Leipziger Start-up, das Sonnensimulatoren aus LED baut. Solche Simulatoren kämen zum Einsatz, um die elektronischen Kennwerte von Solaranlagen zu messen, vor allem natürlich die Leistung, erklärte der junge Forscher die Verwendung, „In der Produktion ist es in der Regel so, dass jede Solarzelle mit einem Sonnensimulator gemessen wird.“

Um das Sonnenlicht zu imitieren, kämen bei der Leipziger Technologie etwa 20 LED zum Einsatz, die in unterschiedlichen Lichtfarben bis hinein in den Infrarotbereich „leuchten“. Für die Test müssen sie dies konstant tun. Allerdings verändern sich das ausgesandte Licht in der Praxis, wenn sich die LED im Betrieb erwärmen. In Meusels prämierter Masterarbeit ging es nun darum zu klären, wie sich das Licht dadurch genau verändert. Dies sei ein Puzzlestück, um einen Programm zu entwickeln mit dem man technisch gegensteuern kann.

Für Meusel war der Schritt in die physikalische Technik ein logischer

Ein schwieriges Metier. Für Meusel war der Schritt in die physikalische Technik jedoch ein logischer: „In der Schule hatte ich in Mathe und Physik die besten Noten. Ich wollte immer einen technischen Bezug haben.“ Deswegen suchte er sich zunächst in Jena einen Ingenieursstudiengang. Weil es nach dem dortigen Bachelor keinen direkt aufbauenden Master gab, wechselte er nach Merseburg. „Die Nähe zur Heimat war mir wichtig“, begründete er.

Die Entscheidung sei die richtige gewesen. Das Studium habe Spaß gemacht. Und Meusel konnte nebenbei als wissenschaftliche Hilfskraft am Fraunhofer-Center in Halle arbeiten. Dort hat er jetzt auch nach seinem Studium zunächst befristet eine berufliche Heimat als Forscher gefunden. (mz)