1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Fluglärm: Fluglärm: Hoffen auf Westwind und Bürgerinitiative

Fluglärm Fluglärm: Hoffen auf Westwind und Bürgerinitiative

Von UNDINE FREYBERG 14.11.2008, 17:36
Protest gegen Fluglärm: Anwohner leiden unter dem nächtlichen Krach.
Protest gegen Fluglärm: Anwohner leiden unter dem nächtlichen Krach. DPA Lizenz

BAD LAUCHSTÄDT/BEUNA/MZ. - Bei Westwind höre man fast nichts. "Aber kommt der Wind von Osten, müssen die Flugzeuge eine Schleife drehen, um auf die Landebahn einzuschwenken", erklärte Michael Teske von der IG Nachtflugverbot, die gerade beim Bundesverfassungsgericht Karlsruhe Verfassungsbeschwerde gegen Nachtflüge eingelegt hat. 15 Kilometer vor dem Flughafen müssten die Flieger schon auf einer Geraden gen Flughafen fliegen, 20 Kilometer vorher - das sei etwa die Entfernung von Bad Lauchstädt oder auch Beuna zum Flughafen - würden die Flieger schon von 10 000 Meter Höhe auf 2 000 Meter Einflughöhe runtergehen. Die Lärmbelastung sei unerträglich, so Teske. Messungen belegen zum Beispiel die Lärmbelastung durch Überflüge in der Nacht zum 5. November zwischen 0 und 3 Uhr gemessen in Bad Lauchstädt (Quelle: Deutscher Fluglärmdienst). Eine Belastung von mehr als 60 und 70 Dezibel haben die Anwohner in der Region in dieser Nacht ertragen müssen.

Kein Wunder also, dass sich viele Beunaer bei der Info-Veranstaltung der IG Nachtflugverbot vor einigen Tagen in ihrer Gemeinde versammelt haben. "20 waren da, vielleicht drei oder vier wollen wirklich etwas tun. Aber das ist ein Anfang", meinte Teske. In Bad Lauchstädt hat sich mittlerweile sogar eine eigene Bürgerinitiative gegründet, die von der IG Nachtflugverbot unterstützt wird. Wie sich die Bürger in der neuen großen Stadt mit den Ortsteilen Bad Lauchstädt, Schafstädt, Klobikau und Delitz am Berge fühlen, zeigt das Logo der Bürgerinitiative, wo die Stadt schon den Namen "Goethestadt Bad Lärmstädt" trägt.

Eine Info-Veranstaltung der "Bürgerinitiative Goethestadt Bad Lauchstädt gegen Fluglärm" findet am Montag, 17. November, um 19 Uhr im großen Kursaal statt.