Filmdreh in Merseburg: Filmdreh in Merseburg: George Clooney mit seinen Eltern am Set

Merseburg/MZ - Überall Absperrgitter. Security-Leute hindern Fans daran, dem Dom zu nahe zu kommen. Der Grund: In Merseburg begannen am Mittwoch die Dreharbeiten für den neuen Film von George Clooney. Das Projekt unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe.

Doch das war die Nachricht des Tages: Wie die MZ herausfand, bekam George Clooney am Mittwoch ganz lieben Besuch am Set im Merseburger Dom. Gut abgeschirmt vor neugierigen Blicken stiegen am Nachmittag seine Mutter Nina (73) und sein Vater Nick (79, Journalist und ehemaliger TV-Moderator) auf dem Domplatz aus einem schwarzen BMW. Mitarbeiter des Film-Teams begrüßten beide überaus zuvorkommend und mit Handschlag, nahmen ihnen Mantel und Tasche ab. Nach einer Minuten waren die beiden dann auch schon im Dom verschwunden, wo sie ihren Sohn begrüßten.

Oder spielt Vater Clooney sogar selbst mit bei „The Monuments Men“? Der unmoderne graue Anzug mit Schlaghose und die altmodischen braunen Schuhe, die er trug, könnten auf so etwas schließen lassen. Vielleicht hat Nick Clooney ja tatsächlich eine kleine Nebenrolle im Film seines Sohnes bekommen. Mama Nina scheint nicht mitzuspielen. Sie kam in schicker rosa Hemdbluse, einen Pullover um die Schultern gelegt.

George Clooney selbst kam von den meisten unbemerkt am Dom an. Um 13.56 Uhr bog sein schwarzer BMW in die Straße vor dem Schloss ein - ein Bodyguard auf dem Beifahrersitz und der 51-jährige Oscar-Preisträger im abgedunkelten Fond des Wagens. Erst im Schlossinnenhof stieg der Star aus. Draußen wurde unterdessen schnell das große Tor geschlossen und zusätzlich mit rot-weißen Absperrgittern gesichert. Dom und Schloss wurden zur Festung.

Von da an passierte sichtbar für die Fans eigentlich kaum etwas. Etwa 30 Statisten wurden in Richtung Dom geführt. Sie trugen Kleider und Anzüge, die in etwa die Mode der 40er Jahre widerspiegeln sollen. Denn im Film „The Monuments Men“ mit Stars wie Matt Damon, John Goodman, Cate Blanchett, Jean Dujardin und Bill Murray geht es um die Zeit gegen Ende des Zweiten Weltkrieges, als eine Sondereinheit der Alliierten, die Monuments Men, nach Europa und vor allem nach Deutschland kamen, um Kulturgüter vor ihrer Zerstörung zu bewahren oder verschollene Kunstschätze wieder aufzuspüren.

Wer am Mittwoch lange genug ausharrte, konnte dann doch noch einen Blick auf Superstar George Clooney erhaschen, der sich gegen 17.30 Uhr kurz den Fans zeigte und dann zum Dreh im Schlossgraben abschwenkte.

Noch bis zum Freitag oder Sonnabend wird der US-Schauspieler und Regisseur mit einem offenbar mehr als 300-köpfigen Team in Merseburg drehen - im Dom und in der Altstadt. Bis dahin wird auch das Gelände rund um Schloss und Dom gut gesichert und abgesperrt sein. Während Clooney selbst wohl im Steigenberger Grandhotel in Leipzig abgestiegen ist, übernachten die meisten seiner Mitarbeiter in Merseburg.