Feuerwehreinsatz Feuerwehreinsatz: Feuer frisst den Bahnhof von Bad Dürrenberg auf

Bad Dürrenberg/MZ - Einzelne verkohlte Holzbalken, das ist alles, was das Feuer vom Dach des mittleren Teils des Bahnhofsgebäudes in Bad Dürrenberg übrig gelassen hat. Auch Innen zeigt sich ein Bild der Verwüstung. Der Löschschaum steht knöchelhoch in den Räumen. „Die Schäden sind enorm. Wer das wieder aufbauen will, muss richtig Geld in die Hand nehmen“, sagte der Stadtwehrleiter der Dürrenberger Feuerwehr, Peter Theile.
In der Nacht zu Samstag hatten Anwohner die Feuerwehr gegen 23.15 Uhr alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt stand der Mittelteil des historischen Bahnhofsgebäude schon in Flammen. „Die schlugen bis zu vier bis sechs Meter hoch“, erzähle Uwe Hartwig, der gegen 23.30 Uhr am Bahnhof war. Bis zu 50 Feuerwehrleute aus Bad Dürrenberg, Leuna, Tollwitz und Nempitz waren bis 7.20 Uhr am Samstagmorgen im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bekommen. „Das ist einer der größten Einsätze der letzten Jahre in Bad Dürrenberg“, sagte Theile.
Gegen 8.30 Uhr am Samstagmorgen flammte der Brand erneut auf. Das Feuer, das bisher vor allem im Mittelteil des Bahnhofes gewütet hatte, schlug auf das Vordergebäude über. Erneut war die Feuerwehr mit zwei Drehleitern und etwa 30 Leuten aus Bad Dürrenberg, Tollwitz und Lützen im Einsatz. „Wir sind an den Brand einfach nicht rangekommen, da es im Gebäude durch die eingestürzten Treppen und Decken zu gefährlich war“, sagte Theile. Deswegen konnten seine Männer nur von der Drehleiter aus das Feuer mit Wasser und Schaum bekämpfen.
Bis 22 Uhr dauerten die Löscharbeiten am Samstag. „Wir haben zwischendrin eine kurze Pause gemacht. Einige meiner Männer waren am Ende ihrer Kräfte“, sagte Theile. Auch am Sonntag mussten seine Leute immer wieder zum Bahnhofgebäude ausrücken, um Glutnester zu löschen.
Die Brandursache war am Sonntag weiterhin unklar. „Vor Mitte dieser Woche werden wir wohl keine Klarheit haben“, sagte Polizeisprecher Jürgen Müller. Möglich sei sowohl ein technischer Defekt als auch Brandstiftung. Die Polizei hat aber die Spezialisten des Landeskriminalamtes eingeschaltet, um die Brandursache zu klären.
Was angesichts der immensen Schäden aus dem 1856 erbauten Bahnhofsgebäudes wird, ist noch vollkommen ungewiss. „Das ist ein ganz schwarzer Tag“, sagte David Falk, Vorsitzender der Eisenbahnfreunde Kötzschau: „Mit blutet das Herz bei diesem Anblick.“ Er hat wenig Hoffnung, dass das Haus noch einmal aufgebaut wird. Das befindet sich nämlich seit dem Jahr 2011 im Besitz der Firma „Main Asset Management“, die etwa 400 Bahnhöfe in ganz Deutschland im Paket gekauft hat. Seit der Übernahme hat das Unternehmen nichts an dem leerstehenden Gebäude gemacht. Die Firma war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Auch Bürgermeister Arpad Nemes (CDU) hat noch keinen Kontakt mit der Firma aufnehmen können. Angesichts der Schäden hält er eine Sanierung für unmöglich: „Ich denke, dass kann man nur noch abreißen.“