Fett in der Kurve Fett in der Kurve: Bauarbeiten an der der "Weißen Mauer" im Rückstand

Merseburg/MZ - An Merseburgs größter Baustelle schwitzen auch in diesen Tagen dutzende Arbeiter. Die Sanierung der „Weißen Mauer“ ist ein Millionenprojekt. Kanäle werden ausgetauscht, Straßenbahngleise neu verlegt und die Fahrbahn neu gestaltet.
„Der Kanalbau neigt sich dem Ende entgegen“, sagt Frieder Weiße. Im obliegt die Bauoberleitung des Projekts „Weiße Mauer“. Als Bindeglied zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer hält er die verschieden Partner des 20-Millionen-Projektes zusammen. Zwar sei man leicht im Rückstand, doch könne „die Bauverzögerung wieder ausgeglichen werden“, ist Reiße zuversichtlich. Vor allem Grundwasser machte den Arbeitern etwas zu schaffen. „Vor der Hacke ist es dunkel, heißt es im Tiefbau“, sagt Reiße. Derartige Probleme könne man nicht voraus sehen.
An der Kreuzung zur Lindenstraße drückt eine Pumpe das Wasser aus einer mehrere Meter tiefen Baugrube. Daneben wird mit einem Bagger ein Kanal ausgehoben, in dem neue Leitungen verschwinden. Am Bauabschnitt vor dem Klinikum ist man da schon weiter. Die neuen Gleise liegen dort bereits und werden durch Beton fest mit dem Untergrund verbunden. Weiterer Beton und mehrere Asphaltschichten sollen noch folgen, so dass die Schienen bündig mit der Straßenoberfläche abschließen.
In der Kurve in Richtung Stadtpark bohren Arbeiter viele kleine Löcher in die neuen Gleise. Dort soll eine elektrische Schmieranlage für Schienen eingebaut werden, erzählen die Arbeiter vor Ort. Das System soll nicht nur das Quietschen der Straßenbahnen vor dem Klinikum mindern, sondern vor allem auch die Abnutzung der neuen Gleisanlage minimieren. Spezialfett kommt dort zum Einsatz, so dass die Waggons der Havag trotzdem noch im Notfall bremsen können.
Zwischen der Kurve und der Kreuzung zur Christianenstraße ist ein Stück der „Weißen Mauer“ noch im alten und holprigen Zustand - dies wird der nächste Bauabschnitt.
„Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir bis Ende des Jahres fertig sein werden“, sagt Gerd Heimbach, Leiter des Straßenbauamtes von Merseburg. Auch Frieder Reiße vom Planungsbüro PMP Infra sieht das so. „Bis zum Ende des Jahres kann wieder zweigleisig in der Weißen Mauer gefahren werden“, sagt er bestimmt. Das wird vor allem Anwohner der König-Heinrich-Straße freuen. Dort entlang wird derzeit der Verkehr des Klinikums zum Großteil umgeleitet.
