Enkes haben Samba im Blut
Merseburg/Rio de Janeiro/MZ. - Fröhliche Menschen, prächtige Kostüme tausender Tänzer der Samba-Schulen und ein warmer Regen bei 25 Grad. Die Tage beim Karneval in Rio de Janeiro werden Kerstin und Jürgen Enke aus Merseburg so schnell nicht vergessen, denn wenn in Rio gefeiert wird, ist die Millionenmetropole ein einziger Tanz- und Party-Tempel.
"Es war phantastisch", jubelt Jürgen Enke noch immer. Vergessen die mehr als zwölfstündige Anreise von Frankfurt am Main. Kein Wunder, schließlich konnte der 49-Jährige, der in der Domstadt einen Veranstaltungsservice betreibt, mit seiner Frau beim absoluten Highlight des brasilianischen Karnevals dabei: dem Auftritt der Top-Samba-Schulen im so genannten Sambadrom. Stundenlang präsentieren sich tausende Tänzer in den unglaublichsten Kostümen und tanzen die rund 750 Meter lange Straßen hinunter, die beiderseits von meterhohen Tribünen und Logen begrenzt ist.
"Wir waren am Sonntagabend von 21 Uhr bis kurz nach fünf dabei und haben an diesem Abend sechs der insgesamt zwölf Spitzenschulen gesehen", erzählt er nach seiner Rückkehr der MZ. Zwischen 5 000 und 8 000 Tänzer gehörten dabei jeweils zu einer Schule, allein zu der jeweils dazu gehörenden Musikkapelle gehörten zum Teil 1 000 Musiker. "Und dann haben die 70 000 Zuschauer getanzt und mitgesungen, so als würde bei uns DJ Ötzi seine Stimmungslieder singen." Dass zwischendrin immer mal das Regencape übergezogen werden musste, "das hat uns nicht gestört", erzählt Kerstin Enke. "Es war ja schließlich warm, wir waren in T-Shirt und kurzen Hosen unterwegs."
Besonders beeindruckend sei gewesen, wie fröhlich die Menschen in Rio auch in allen Straßen gefeiert hätten. "Überall lief Musik und die Leute tanzten bis in die Nacht. Ich glaube, da kann sich selbst die Karnevalshochburg Köln verstecken", lächelt Enke, der es sich selbstverständlich nicht nehmen ließ, sich mit einer echten Samba-Tänzerin ablichten zu lassen.
Mit seiner Frau ging es während der sieben Tage Rio natürlich auch zum Zuckerhut und zum Baden an den Strand. Außerdem fuhren sie auch zum berühmten Corcovado (deutsch: der Bucklige), dem Berg in Rio de Janeiro, auf dem das Wahrzeichen der Stadt, die 38 Meter hohe Christus-Statue steht.
Den nächsten Karneval wird Jürgen Enke sicherlich wieder in Merseburg erleben - und zeigen wie man richtig tanzt, mit Samba im Blut.