Einzugsgebiete Einzugsgebiete: Entlastung für Sekundarschule Schkopau
Merseburg/Schkopau/MZ. - Es hatte sich angedeutet, jetzt macht der Landkreis ernst. Ab dem Schuljahr 2013 / 14 sollen im Norden Merseburgs neue Schuleinzugsgebiete gelten. 39 Straßenzüge in der Kreisstadt, aus denen Jungen und Mädchen ab der Klasse 5 bisher an der Sekundarschule Schkopau eingeschult werden konnten, werden dann der Goethe-Sekundarschule im Zentrum Merseburgs zugeordnet. Die neue Struktur soll die Bildungsstätte in Schkopau entlasten. Dort werden ab dem Schuljahr 2012 / 13 voraussichtlich 376 Schüler in 17 Klassen unterrichtet. Aktuell sind es noch 331 Kinder und Jugendliche. Drei Klassenstufen müssen dreizügig geführt werden, perspektivisch würde es alle Altersbereiche treffen. Doch dafür ist die Kapazität der Schule nicht ausgelegt. "Ein ordnungsgemäßer Schulbetrieb ist dann nicht mehr möglich", erklärt das Schulverwaltungsamt des Kreises. Eine Korrektur der Einzugsbereiche sei daher auch dringend erforderlich.
Hans Richter, Direktor der Sekundarschule "Saale-Elster-Auen" in Schkopau, begrüßt die Novelle. "Die Entscheidung, den Einzugsbezirk so zu ändern, ist im höchsten Maße vernünftig. Dadurch dürfte sich unsere Schülerzahl bis 2020 schrittweise auf 280 absenken. Das ist für uns eine akzeptable Größe", sagte Richter der MZ. Mit den beteiligten Schulen wie den Eltern hatte es mehrere Gesprächsrunden gegeben. Auch die Stadt Merseburg und die Gemeinde Schkopau sind einbezogen. Nicht alle Eltern sind glücklich darüber. Sie verweisen beispielsweise auf Freundschaften, die sich entwickelt haben und dann auseinander gerissen würden. Dies sei aber kein Hinderungsgrund, argumentiert der Kreis und weiß das Landesschulamt hinter sich.
Aufnehmen soll die Schüler künftig die Goethe-Schule unterhalb des Domberges in Merseburg. Das Gebäude, die Außenanlagen sowie die Sportstätten werden gerade für rund 7,7 Millionen Euro saniert oder neu gebaut. Die Schülerzahl des Hauses, das derzeit in einem Provisorium in der Otto-Lilienthal-Straße untergebracht ist, pendelt im Durchschnitt um die 270 Mädchen und Jungen. Durch den veränderten Einzugsbereich wächst die Schülerzahl in den nächsten sieben Jahren perspektivisch um bis zu 100 Schützlinge an. "Den Platz haben wir. Außerdem werden sich durch den Umbau am Standort Schulstraße die Bedingungen für Schüler wie Lehrer klar verbessern", hatte Hartmut Fäller, Leiter der Goethe-Schule, erst im März dieses Jahres erklärt. Das Gebäude sei auch für eine dauerhafte Dreizügigkeit aller Klassenstufen geeignet, sagt auch das Schulverwaltungsamt. 29 Räume stehen für den Unterricht zur Verfügung. In Schkopau sind es nur 21.
Hans Richter schlägt indes eine Lanze für die Goethe-Schule. "Durch die Investitionen wird das Haus hochmodern. Ich bin sicher, dass die Eltern diese Vorzüge rasch zu schätzen wissen." Zumal die Pädagogen an einem Ganztagsschulkonzept feilen, das mit dem Umzug 2013 greifen soll.
Für alle Kinder und Jugendlichen aus Merseburg-Nord, die bereits in Schkopau unterrichtet werden oder ab diesem Sommer neu in die fünfte Klasse kommen, ändert sich nichts.