Ein Jahrhundert immerzu gestrebt
Querfurt/MZ. - Geboren wurde Alfred Dobberstein im west-preußischen Bergfeld, das heute zu Polen gehört. Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges zog es den 100-Jährigen nach Wettin. Dort absolvierte er seine Ausbildung zum Tischlermeister - ein Beruf, der ihn auch nach Querfurt führte. Wann das genau war, weiß Alfred Dobberstein nicht mehr so genau, irgendwann in den 20er oder 30er Jahren soll es aber gewesen sein. Seine Tochter, Karola Thamm, kann sich noch gut erinnern, dass ihr Vater auch noch im Alter von 70 Jahren getischlert und Holz bearbeitet hat. Die Burg Querfurt stellte ihm damals sogar einen Werkraum zur Verfügung, in dem er alte Möbel restaurierte. Das Geburtstagskind sei auch schon immer sehr strebsam gewesen: Lesen war Alfred Dobbersteins Leidenschaft. Krimis konnte der Querfurter allerdings nie so richtig leiden, stattdessen bildete er sich lieber weiter und las die großen Philosophen mit ihren Theorien und Lehren. "Goethes Faust ist sein liebstes Werk, das Buch lag immer auf dem Tisch", erzählt Karola Thamm. Noch mit 65 Jahren besuchte Alfred Dobberstein sogar die Volkshochschule und holte einen Schulabschluss nach. Auch für Astronomie konnte sich der Rentner begeistern, er hielt sogar Vorträge.
Anlässlich der Feierlichkeiten zu seinem Geburtstag ist am Sonntag fast die gesamte Familie nach Querfurt gekommen. Mit zwei Söhnen und einer Tochter, sowie vier Enkeln und drei Urenkel ist diese in 100 Jahren gewachsen. Auch der stellvertretende Bürgermeister gratulierte am Sonntag im Namen der Stadt Querfurt, einige Mitarbeiter des ambulanten Pflegedienstes schauten am Vormittag extra für ein kleines Ständchen vorbei.