Digitalisierung Digitalisierung: Jobcenter Saalekreis bietet ersten Online-Antrag

Merseburg - Das Jobcenter des Saalekreises stellt sich online neu auf und bietet den Kunden seit Monatsbeginn erstmals einen Onlineantrag. Damit führt der Eigenbetrieb seine Bemühungen konsequent fort, Arbeitsabläufe und Leistungen zu digitalisieren. Die Einschränkungen durch die Pandemie haben zudem gezeigt, dass die Kunden das Onlineangebot stärker nutzen. Gleichzeitig hat sich überraschend die Telefonhotline als gute Hilfe herauskristallisiert und soll deshalb bleiben.
Hauptantrag ist verfügbar
Der Hauptantrag für Hartz-IV kann nun online gestellt werden, verkündet Betriebsleiter Gert Kuhnert. Kunden können nun Schritt für Schritt den Antrag online ausfüllen, Anhänge hochladen und das Verfahren sogar unterbrechen, um es zu einem späteren Zeitpunkt fortzuführen.
Die Mitarbeiter erhalten nach Fertigstellung des Antrages eine Benachrichtigung, so dass sie das Anliegen bearbeiten können. „Damit sind wir die ersten in Sachsen-Anhalt, die das einführen“, sagt Kuhnert und verbindet damit die Hoffnung, dass der Folgeantrag für Hartz-IV, der dann für die Kunden deutlich weniger Aufwand bedeutet, bald online folgen werde.
Den Antrag hat das Jobcenter jedoch nicht selbst entwickelt, er steht den kommunalen Jobcentern zur Verfügung. Umsetzen müsse man es lokal insofern, dass interne Arbeitsabläufe angepasst und neue Programmierungen geschaffen werden, damit die Mitarbeiter, das digitale Dokument gezielt nutzen können.
Nutzerfreundliche Plattform
Im gleichen Atemzug habe sich das Jobcenter entschieden, die Internetseite komplett neu zu strukturieren. „Wir haben versucht, sie aus dem Blick des Kunden neu aufzubauen.“ Der suche in aller Regel nach Leistungen und nicht nach Fachbereichen des Jobcenters. In den Unterpunkten soll im Frage-Antwort-Modus vieles geklärt werden, was die Kunden womöglich beschäftigt. „Wir haben dabei versucht, die Sprache so einfach wie möglich zu wählen und auf die ganzen Paragrafen zu verzichten.“
Dass die Kunden zunehmend die Informationen aus dem Internet ziehen, hätten auch die Zugriffszahlen während der Einschränkungen durch die Coronapandemie gezeigt. „Aufgefallen ist uns aber auch, dass die Kunden viel gründlicher geworden sind, beim Ausfüllen der Anträge“, sagt Anja Vögele, Fachabteilungsleiterin Leistung. Unterstützung gibt es dabei an der eigens dafür eingerichteten Telefonhotline. „Das ist zum einen bequemer für die Leute und man kann auch am Telefon Punkt für Punkt die Fragen durchgehen. Das hat sich bewährt und daher soll die Hotline auch zukünftig bleiben“, so Vögele. (mz)