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Digitale Lösungen Digitale Lösungen: Schulen und Lehrer gehen in der Corona-Krise zum Teil neue Wege

Von Melain van Alst 27.03.2020, 11:43
Digitale Plattformen und die digitale Kommunikation gewinnen in dieser Corona-Krise an Bedeutung.
Digitale Plattformen und die digitale Kommunikation gewinnen in dieser Corona-Krise an Bedeutung. www.imago-images.de

Merseburg - Auf die neuen Situation im Schulalltag müssen sich Lehrer und Schüler gleichermaßen neu einstellen. Auch die Eltern sind in Zeiten der Corona-Krise stärker gefordert, was die Ausbildung ihrer Schützlinge angeht. Eines zeichnet sich jedoch in allen Schulformen wenngleich mal stärker mal schwächer ab: Digitale Plattformen und die digitale Kommunikation gewinnen in dieser Zeit an Bedeutung.

Schulen nutzen digitale Lernplattform „Moodle“

In den höheren Klassen der weiterführenden Schulen, also den Sekundarschulen und Gymnasien, sind nach Auskunft der Schulleiter die Schüler schon selbstständig, vieles werde über E-Mails gelöst, über die digitale Lernplattform „Moodle“ sowie über „Emucloud“, das die Möglichkeit bietet, digitale Unterrichtsmaterialien hochzuladen und auch wieder abzurufen. Beide Möglichkeiten werden vom Land Sachsen-Anhalt unterstützt.

Die erste Lehre habe man aus der neuen Lernsituation am Domgymnasium aber schon gezogen, wie Schulleiter Steffen Rahaus erklärt. Man wolle in dem Fach „Lernen lernen“ schon in den fünften Klassen beginnen, stärker auf digitale Möglichkeiten einzugehen.

In der Grundschule ist einfach nicht alles digital vermittelbar

Zwar haben auch jetzt alle Schüler E-Mail-Adressen an der Schule, aber die Situation zeige, dass man sich frühzeitig mit den digitalen Lernmöglichkeiten beschäftigen muss. Einig sind sich zudem die Schulleiter aller Schulen, dass die Lehrerinnen und Lehrer derzeit häufig mit einem hohen Mehraufwand und ebenfalls neuen Erfahrungen stark gefordert sind.

Noch nicht ganz so digital sind dagegen die kleineren Schüler. Besonders in der Grundschule ist einfach nicht alles digital vermittelbar. „Derzeit geht es darum, Wissen zu festigen und zu üben“, sagt Iris John, Schulleiterin der Grundschule „Philipp Müller“ in Querfurt. Sie überlässt es den Lehrern, wie sie mit Eltern und Schülern kommunizieren.

Selbstständige Arbeit ist schwierig und Schüler brauchen die Eltern

Doch es bestehe die Möglichkeit, E-Mail-Adressen beim Bildungsserver einzurichten, die nun teils von Lehrer genutzt würden, so John. In der ersten Woche konnten Eltern noch Aufgaben in der Schule abholen. An der Grundschule „Astrid Lindgren“ in Schkopau setzt man zum Teil auch auf digitale Arbeitsmaterialien, die per Mail verschickt werden und jene Programme, die die Kinder schon aus der Schule kennen, so der kommissarische Schulleiter Oliver Motzek-Wagner.

Bei den Anwendungen kommen die Kinder häufig allein zurecht. „Darüber hinaus ist die selbstständige Arbeit aber schwierig und sie brauchen die Eltern.“ Auch Übungen aus Arbeitsheften können die Kinder lösen. Bislang wurde das Wissen vor allem gefestigt und auf bestehenden Stoff aufgebaut. Neues Wissen bei Erstklässlern zu vermitteln, sei aber kaum möglich. (mz)