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Die «Schrägen Stifte» lassen diesmal eine Blume sprechen

Von NICO GRÜNKE 10.11.2008, 19:04

MÜCHELN/MZ. - Ein Stück in Eigenregie

Besagter Auftritt war eine Premiere, und die fand am Freitagabend in den Räumlichkeiten des Kinder- und Jugenderlebnishauses der evangelischen Kirche Mücheln, kurz Keek's, statt. Vor Publikum führten dort die "Schrägen Stifte", wie sich die Theatergruppe des Keek's zu nennen pflegt, ihr in Eigenregie auf die Beine gestelltes Theaterstück "Der Lehrer und seine Blume" erstmals auf.

"In dem Stück geht es um das Thema Schule", erklärte Eugen, der gekonnt den Klassenlehrer mimte und damit eine kleine Hauptrolle bei der Aufführung inne hatte. Aber nicht Klassenarbeiten, Tests und Noten standen zwingend im Mittelpunkt der Handlung. "Es geht in erster Linie um das soziale Klima, das schulische Leistungen fördern oder auch hemmen kann", erklärte die derzeitige Leiterin des Keek's, Gudrun Süß, die Intention des Stückes. Und um das Problem zu lösen, wie denn das Anliegen nun am anschaulichsten rübergebracht werden kann, dafür hatten sich die "Schrägen Stifte" im Vorfeld zusammengesetzt und sozusagen ordentlich die Köpfe qualmen und Kreativität walten lassen.

Letztlich war es eine Blume, die auf die Stimmungen von Lehrer und Schülern reagierte, indem sie entweder bestens gedieh oder aber anfing vor sich hin zu welken. "Es hat einfach Spaß gemacht", meinte Najda in Bezug auf ihre Rolle. Sie hatte sich den Zuschauern in einem selbst gefertigten Blumenkostüm präsentiert und somit symbolisch zum Ausdruck gebracht, wie es um die Stimmung im Klassenverband bestellt war. Natürlich hatte die Aufführung einen positiven Ausgang, so dass das Publikum die jungen Hobbyschauspieler mit reichlich Applaus bedachte.

Die zweite Generation

"Genau genommen sind wir ja die 'Schrägen Stifte' Nummer zwei", erwähnte Eugen die Tatsache, dass er und seine Mitspieler schon der zweiten Generation von Kindern und Jugendlichen angehören, die sich im Keek's mit Theaterstücken beschäftigt. Die vorherigen 'Schrägen Stifte' seien zum Großteil einfach aus Altersgründen ausgeschieden, bemerkte Maxi Süß, die sich seit einiger Zeit um die Theatergruppe kümmert.

"Die Idee zu unserem Stück hatten wir im Frühjahr aber noch gemeinsam mit Dorothea Rüb entwickelt", erklärten die Jugendlichen, die sich regelmäßig zu Proben treffen. Die langjährige Leiterin des Keek's ist momentan aus gesundheitlichen Gründen verhindert. Ihren Auftritt am Freitag wollten die "Schrägen Stifte" deshalb auch als einen kleinen Gruß in Richtung Dorothea Rüb verstanden wissen.

"Das Theaterprojekt gliedert sich bestens in das Konzept des Kinder- und Jugendhauses ein", erklärte Gudrun Süß. Das vor gut zehn Jahren entstandene Zentrum, das sich in Trägerschaft der evangelischen Kirche Merseburg befindet, will Kindern und Jugendlichen eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen, bei der soziale Kontakte im Vordergrund stehen aber auch Talente gefördert werden können. Das Theaterprojekt als gelungenes Beispiel für die auferlegten Ziele habe sich erst kürzlich über eine finanzielle Zuwendung im hohen dreistelligen Bereich freuen dürfen, die ein Sponsor geleistet hatte, erwähnte Süß.