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Die Baby-Boomer Die Baby-Boomer: Zahl der Geburten am Merseburger Klinikum deutlich erhöht

Von Undine Freyberg 12.05.2018, 12:00
Sybille Körner (v.l.) und die leitende Hebamme Anke Nerlich im Gespräch mit Marianne Hauptmann und Mandy Neßler
Sybille Körner (v.l.) und die leitende Hebamme Anke Nerlich im Gespräch mit Marianne Hauptmann und Mandy Neßler Peter Wölk

Merseburg - „Gerade heute früh haben wir gesagt: Gut, dass wir in einem Krankenhaus sind“, sagt Hebamme Sybille Körner lächelnd, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen vom Merseburger Klinikum zum Hebammenaktionstag auf die Kliaplatte eingeladen hatte.

An diesem Tag sei sie besonders froh gewesen, dass sie bei einer schwierigen Geburt schnell Arzt und Kinderarzt hinzuziehen konnte. Körner hatte bis Ende Mai ausschließlich als freiberufliche Hebamme in Weißenfels gearbeitet. Seit 1. Februar ist sie am Klinikum fest angestellt - allerdings in Teilzeit.

„Wir sind insgesamt sechs Hebammen, die von Weißenfels herübergekommen sind und das Team der sechs Merseburger Hebammen verstärken“, erzählt die 49-Jährige aus Hohenmölsen. Eine sei allerdings gerade im Mutterschutz. „Auch Hebammen kriegen Kinder“, lacht sie.

Sybille Körner zur Festanstellung: „Wir haben jetzt die soziale Sicherheit, die wir immer wollten“

Währenddessen spaziert die einjährige Lotta Emilia vorsichtig über die Kliaplatte - Mutti Anja Kunze immer ganz dicht neben ihr. „Ich habe alle meine drei Kinder im Klinikum zur Welt gebracht und wir waren immer sehr zufrieden“, erzählt die Leunaerin, deren ältere Kinder bereits zehn und 13 Jahre alt sind.

„Eins von ihnen hab’ ich selbst auf die Welt geholt, und bei allen dreien habe ich die Nachsorge gemacht“, freut sich die leitende Hebamme Anke Nerlich über das Wiedersehen. Am Stand der Hebammen treffen immer wieder werdende Mütter ein. Kinderwagen fahren vor. Junge Muttis zeigen stolz ihren in Merseburg entbundenen Nachwuchs.

Sybille Körner verteilt Babypflegemittel, Flyer und erklärt die Angebote des Klinikums. Der Wechsel von der Freiberuflichkeit in eine Festanstellung mache schon einen großen Unterschied, erzählt sie. „Wir haben jetzt die soziale Sicherheit, die wir immer wollten“, sagt die Hebamme. „Und wir haben jetzt feste Dienstzeiten. Als Freiberufler muss man weitermachen, wenn gerade eine Geburt läuft.“

Zahl der Geburten am Carl-von-Basedow-Klinikum deutlich erhöht

Da seien auch schon mal 16- oder 24-Stunden-Schichten drin. Jetzt übergebe sie bei Dienstschluss an eine Kollegin. „Und sie bringt das Kind dann auf die Welt.“

Die sechs Weißenfelser Hebammen hätten noch immer eine gemeinsame Praxis in Weißenfels, in der sie Geburtsvorbereitungskurse anbieten oder sich um die Nachsorge kümmern. „Denn für manche Frauen wäre Merseburg dann doch zu weit“, erklärt die 49-Jährige. Für die Geburt kämen viele der werdenden Mütter dann aber nach Merseburg.

Mit dem Wechsel der Weißenfelser Hebammen nach Merseburg hat sich die Zahl der Geburten am Carl-von-Basedow-Klinikum deutlich erhöht. Wurden im Jahr 2017 bis zum 30. April 234 Geburten betreut, haben bis zum 30. April diesen Jahres schon 317 Frauen ihre Kinder hier zur Welt gebracht.

Sybille Körner ist seit 30 Jahren Hebamme und hat selbst zwei Kinder. „Die wurden von einer tollen Hebamme zur Welt gebracht - von meiner Mutter.“ Sie strahlt. „Sie ist jetzt allerdings im Ruhestand.“

(mz)