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Den Boden verloren Den Boden verloren: Rischmühlenhalle erst nach den Herbstferien wieder benutzbar

Von Robert briest 12.08.2019, 08:22
An Sport ist in der Mehrzweckhalle auf der Rischmühlenhalbinsel derzeit nicht zu denken. Erst im Herbst soll hier wieder der Ball rollen.
An Sport ist in der Mehrzweckhalle auf der Rischmühlenhalbinsel derzeit nicht zu denken. Erst im Herbst soll hier wieder der Ball rollen. Katrin Sieler

Merseburg - Der Schall trägt gut durch die leere Rischmühlenhalle. Ein einzelner Bauarbeiter fährt mit einem Stripper, einer Art motorisierten Großspachtel, über den Boden und sorgt damit im Alleingang für die Geräuschkulisse einer Großbaustelle. Und die ist die größte Sporthalle Merseburgs derzeit tatsächlich. Schon lange hatte der beschädigte Bodenbelag den Hallenbesitzern- Stadt und Landkreis - Sorgen bereitet. Nun wird er ausgetauscht.

Der Arbeiter mit seinem lautstarken Gerät ist gerade dabei, am östlichen Sechs-Meter-Raum die oberste Bodenschicht abzuziehen. In der anderen Hallenhälfte sind die Abrissarbeiten schon deutlich weiter fortgeschritten. Dort sieht man den Unterbau. Sperrholzplatten und weiter unten Schaumstoff.

„Am Dienstag haben die Kollegen damit begonnen, den Boden abzubauen“

„Am Dienstag haben die Kollegen damit begonnen, den Boden abzubauen“, berichtet Thomas Mahler, der Chef des Bauamts des Saalekreises. „Der Abbruch erfolgt bis zur Abdichtungsebene.“ Diese soll im Zuge der Arbeiten noch mal zusätzlich abgedichtet werden. „Wir befinden uns hier im Hochwassergebiet. Deshalb müssen wir die Halle gegen hochdrückendes Wasser sichern.“

Anschließend beginnt der Neuaufbau des Sportbodens. Bevor der eigentliche Linoleumbelag des Schwingbodens verlegt wird, muss der Untergrund noch nivelliert werden. Alles muss eine Höhe haben, damit der Ball nicht ungewollt nach links oder rechts rollt. Zum Schluss kommen dann die Markierungen für die einzelnen Sportarten drauf.

„Wir haben einen Farbtest gemacht“

Der neue Boden wird wieder ein heller. „Wir haben einen Farbtest gemacht“, sagt Mahler. Das Ergebnis sei gewesen, dass man in der Halle vor allem Nord- und weniger Südlicht habe. Das Nordlicht sei aber nicht so intensiv, deswegen habe man sich gegen kräftige Farben entschieden.

Der Bauamtschef erklärt, dass vor allem der Neuaufbau des Bodens einige Zeit in Anspruch nehmen wird. „Der Architekt hatte vier bis fünf Wochen geschätzt. Die Firma hat gesagt, dass sie aus technischen Gründen mindestens sechs Wochen braucht. Wir haben dann noch eine Woche Kulanz eingerechnet.“ So soll die Halle erst nach den Herbstferien wieder für den Sport zur Verfügung stehen.

„Es gab Probleme mit der Vergabe.“

Ursprünglich sollte dies bereits nach den Sommerferien der Fall sein. Da war aber auch noch geplant, mit Ferienbeginn auch die Arbeiten zu starten. Mahler berichtet, warum das nicht geklappt hat: „Es gab Probleme mit der Vergabe.“ Die eingangenen Angebote der Firmen hätten Nachfragen provoziert, deren Beantwortung sich gezogen habe. Zudem habe dann das schließlich beauftragte Unternehmen wegen anderer Aufträge nicht gleich anfangen können.

Die Schulen und Vereine seien über die Verzögerung informiert, sagt der Amtsleiter. In den Sommermonaten finde der Schulsport ja ohnehin meist draußen statt. Für die Vereine könnte die längere Sperrung größere Probleme bringen. Denn, wie Angela Heimbach, Präsidentin des Kreissportbundes, betont, hat die Halle große Bedeutung für den Trainingsbetrieb. Sie sieht nun die Notwendigkeit, sich noch mal mit dem Kreis zusammenzusetzen, um mögliche Terminprobleme zu klären.

Fest steht derweil, dass die Sportler vorerst ohne größere Zuschauermengen auskommen müssen

Fest steht derweil, dass die Sportler vorerst ohne größere Zuschauermengen auskommen müssen. Denn die drei Ausziehtribünen wurden bereits ausgebaut und verschrottet. Wohl durch rhythmisch hüpfende Besucher sei die Tragestruktur beschädigt gewesen, sagt Mahler. Ein Teilstück war deshalb bereits gesperrt. Nächstes Jahr will der Kreis neue Tribünen mit verstärkter Konstruktion einbauen. Dafür plane man, wieder einen Fördermittelantrag zu stellen.

Auch der neue Bodenbelag ist vom Land gefördert. Das zahlt 146.000 der insgesamt 260.000 Euro Baukosten. Den Rest müssten sich eigentlich Stadt und Kreis als gemeinsame Eigentümer teilen. Doch beide streiten seit Jahren über die Finanzierung der Hallensanierung, weil Merseburg sich außerstande sieht, diese mitzutragen. Eine Einigung gebe es bisher nicht. (mz)