"Das ist doch eindeutig Gasgeruch" "Das ist doch eindeutig Gasgeruch": Bewohnerin alarmiert wegen Gasleck Behörden in Merseburg

Merseburg - Barbara Tauche hielt den Gestank zunächst für den Geruch verdorbenen Gemüses. „Das ging schon seit Monaten so und wurde immer schlimmer“, erzählt sie der MZ. Immer wieder habe sie die Mieter, die über ihr wohnen, darauf hingewiesen, dass sie das schlechte Zeug doch mal wegwerfen sollten. „Daraufhin wurde der Gestank auch jedes Mal weniger“, erinnert sich die 56-Jährige.
Gasleck: Bewohnerin alarmiert Behörden in Merseburg
In der vergangenen Woche sei der Geruch, der ihr beim Betreten der Wohnung entgegenschlug so schlimm gewesen, dass ihr das spanisch vorkam. „Und jemand anderes, der noch dabei war, sagte zu mir: Das ist doch eindeutig Gasgeruch. “ Tauche bekam große Angst, dass es im Haus zu einer Explosion kommen könnte. Von der Kreisleitstelle ließ sie sich die Notrufnummer der Merseburger Stadtwerke geben und informierte das Havarie-Team.
„Die sind auch gekommen und haben Messungen vorgenommen“, erzählt Tauche. Was die ergeben haben, wisse sie nicht. Es sei allerdings für die von ihr bewohnte Seite im Haus Rosental 1 die Gasversorgung komplett abgesperrt worden. Das bedeute für sie und alle anderen Mieter, dass man seither weder kochen könne, noch warmes Wasser habe.
Der typische Geruch, den man mit Gas assoziiert, ist an sich kein „Gasgeruch“, denn natürliches Gas ist geruchsneutral. Um jedoch für den Fall eines Gaslecks Aufmerksamkeit zu erregen, wird dem geruchsfreien Gas der uns bekannte Geruch künstlich hinzugefügt. Wer diesen erdig modrigen Geruch in Wohnräumen wahrnimmt, sollte folgende Hinweise befolgen: Fenster öffnen - so kann das Gas entweichen und der Gasanteil der Zimmerluft verringert sich.
Keine elektrischen Geräte benutzen - jeder elektrische Funke, ausgelöst durch den Lichtschalter, die Türklingel, ja sogar das Handy oder Telefon sowie auch der Herd, Feuerzeuge, Zigaretten etc. kann das in der Luft liegende Gas entzünden. Informieren Sie Mitbewohner und Nachbarn durch Klopfen an die Wohnungstüren und ohne die Klingel oder das Telefon zu betätigen. Verlassen Sie das Haus, informieren Sie den Netzbetreiber.
Gasleck: Wert sehr hoch für Wohnhaus
„Bei den Messungen, die unsere Mitarbeiter vorgenommen haben, wurde eine Wert von 250 von einer Million festgestellt - das ist eine spezielle Maßeinheit“, erklärte Guido Langer, der Geschäftsführer der Stadtwerke auf MZ-Anfrage. „Bei einem Wert von 20.000 hätten wir evakuieren müssen.“ Allerdings könne er auch nicht einschätzen, ober der Wert zu einer anderen Zeit höher gewesen ist und innerhalb welchen Zeitraums sich das Gas angestaut hatte.
„In jedem Fall müssen wir aber bei einem Gasleck oder bei einer Undichtigkeit die Anlage sperren. Was wir auch getan haben“ Außerdem sei der Eigentümer, die WG Aufbau, informiert worden. Als Grund für den Gasgeruch vermutet Barbara Tauche Manipulationen an Leitungen durch andere Mieter im Haus.
Dank Bewohnerin werden Prüfungen vorgenommen
„Wir danken Frau Tauche in jedem Fall, dass sich hier engagiert hat“, sagte Gerd Matalla, Vorstand der WG Aufbau. Man habe am 8. Mai von der Havarie erfahren, ab dem 9. Mai habe sich eine Spezialfirma um das Problem gekümmert. „Am Mittwoch, dem 15. Mai, sollten die Arbeiten abgeschlossen und alles wieder in Ordnung sein.“ Den Hinweisen von Barbara Tauche werde man nachgehen und prüfen ob es im Haus Manipulationen oder Beschädigungen der Leitungen gegeben hat, so Matalla.
Ärgerlich für Barbara Tauche: „Aufgrund der Reparaturarbeiten musste ich in der Wohnung anwesend sein. Eigentlich wollte ich unterwegs sein, um draußen mit den Bürgern über Probleme in der Stadt und im Kreis zu sprechen.“ Barbara Tauche kandidiert für die SPD für den Merseburger Stadtrat und den Kreistag. (mz)