Christian Schaaf ist Landwirt, Schlachter, Brückenbauer
Wallendorf/MZ. - Das Spiel wiederholt sich in zwei Wochen, weil mit dem einen Schlachtfest nicht alle Interessenten befriedigt werden konnten. "Wir können den Bedarf gerade abdecken", erklärt Schaaf, der 2001 eine moderne kleine Schlacht- und Verarbeitungsstrecke auf seinem Hof in Betrieb nahm.
Der 32-jährige Wallendorfer ist gewissermaßen ein Allrounder, dessen Dienste nicht nur die Abnehmer der fleischlichen Genüsse zu schätzen wissen. Die zuerst in den Genuss des Schaafschen Engagements kommen sind seine Schweine und Rinder. Für die und dann auch für Kleinabnehmer von Getreide, Kartoffeln und Rüben ist er nämlich im Frühjahr und Sommer auf dem Acker, um ihnen ordentlich was in den Futtertrog geben zu können. "Wir füttern traditionell mit gedämpften Kartoffeln, Schrot und Rüben", erklärt Schaaf. Das mache festes Fleisch und stabile Därme.
Wenn dann das veredelte Futter unter besagtes Messer kommt, legt der Landwirt im Haupterwerb in der ersten Verarbeitungsstufe selbst Hand an. Dafür hat er sich qualifiziert. Alles Weitere ist dann in Regie des befreundeten Fleischers Christian Spring aus Schkopau, mit dem er übrigens auch zusammen in der Kapelle "Edelweiß" musiziert. Ja, und wenn nicht gerade Schlachten in den kühleren Monaten und Feldbau in den wärmeren angesagt ist, kommt Schaafs Nebenerwerb als gelernter Garten- und Landschaftsgestalter zum Tragen. Dazu gehört auch das Brückenbauen, wie man an seinem jüngsten Bauwerk gleich hinterm Hof sehen kann - eine neue kleine Brücke über die Luppe, die sich sehr gut in die Landschaft einpasst.
Die deutlich spürbare landwirtschaftliche Begeisterung von Vater Schaaf, der den alten Hof übrigens 1999 von seinem Onkel Wilfried übernahm, hat sich voll auf Sohn Rico übertragen. Der 14-Jährige ist zwar gegenwärtig auf dem Sportgymnasium. Aber für ihn steht fest: Ich werde Landwirt.