1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Merseburg
  6. >
  7. Carl-von-Basedow-Klinikum: Carl-von-Basedow-Klinikum: Frühstück wird ans Bett gebracht

Carl-von-Basedow-Klinikum Carl-von-Basedow-Klinikum: Frühstück wird ans Bett gebracht

Von Elke Jäger 19.05.2004, 19:58

Merseburg/MZ. - "Das hat sich gut bewährt", findet Oberschwester Monika, die für den Einsatz der Freiwilligen in Merseburg und Querfurt verantwortlich ist. Anfangs war da nämlich etwas Skepsis, aber die ist ausgeräumt - auch dank solcher Mitarbeiter wie Nina.

Sie geht in der Klinik für Innere Medizin den Schwestern zur Hand. "Patienten bei Untersuchungen begleiten, ihnen bei Handreichungen helfen, kleine Wünsche erfüllen oder das Frühstück ans Bett bringen", zählt sie auf. Längst ist es für die Jugendliche normal, die Kranken auch zur Toilette zu begleiten, Erbrochenes aufzuwischen, jemanden zu waschen. "Ich hätte nie gedacht, dass ich das kann", lächelt sie heute. Dass sie häufig mit "Schwester" angesprochen wird, macht sie stolz.

Über ähnliche Erfahrungen kann auch Christian Kwias berichten, der als Zivi in der Kurzzeitpflegestation arbeitet. Hier werden pflegebedürftige Frauen und Männer betreut, wenn deren Angehörige Im Urlaub oder aus anderen Gründen abwesend sind. Ob Früh- oder Spätdienst, der 20-Jährige ist fest mit eingeplant.

Morgentoilette, Frühstück, Beschäftigungen, Spiele, Zeitung vorlesen, mit spazieren gehen - Christian hat straff zu tun. "Wir müssen uns schon 'was einfallen lassen für den Tagesablauf", meint er. Nahe ging ihm, dass er unlängst einen ehemaligen Lehrer unter seinen Patienten hatte - aber da war dann der Kontakt sofort da.

Im Juni sind die zehn Monate Zivildienst um, dann geht es intensiv auf Lehrstellensuche. Inzwischen könnte sich der junge Mann auch mit einem Pflegeberuf anfreunden. Kein Einzelfall. So mancher fand über fsj oder Zivi zu einer entsprechenden Ausbildung. Und ohne die jungen Leute entstünden der Klinik wohl etliche Löcher im pflegerischen Bereich. Nicht nur Pflegedienstleiterin Roswitha Rüther weiß deren Einsatz zu schätzen - 36 der insgesamt 57 Zivi-Stellen fallen in ihren Bereich. Die übrigen sind in der Technik und Verwaltung.

Dennoch können nicht alle Stellen besetzt werden, vor allem im Querfurter Raum würde man sich mehr Interessenten wünschen. Probleme bringt die seit Januar geltende Verkürzung des Zivildienstes auf acht Monate mit sich. Zwar würden die Jugendlichen gern verlängern, aber das geht nicht.

Nähere Informationen über Zivi und fsj im Klinikum unter Telefon 03461 / 27 10 70