Burg-Apotheke Querfurt Burg-Apotheke Querfurt: Maler setzen goldenen Schlusspunkt
Querfurt/MZ. - Nun strahlt sie wieder in den originalen Farben, die Burg-Apotheke in der Nebraer Straße in Querfurt. In den vergangenen vier Wochen haben Malermeister Michael Oehler und seine Mitarbeiter die Fassade der Häuser Nummer 2 und 4 saniert - am Donnerstag setzten sie einen wahrhaft glänzenden Schlusspunkt unter die Arbeiten:
Sie vergoldeten Teile der so genannten Kartusche, eines barocken Stuck-Ornaments im Giebel der Apotheke. Das Ornament zeigt, von Muschel- und Blattwerk umrankt, die Initialen "Dr. J. H. S." und die Jahreszahl 1766.
Die Abkürzung steht für den Arzt Dr. Johann Heinrich Scheube, der die Apotheke von seinem Vater übernommen hatte und 1766 das Haus am Markt bauen ließ. Wo sich die Apotheke bis zu diesem Zeitpunkt befand und seit wann es überhaupt eine gab, ist nicht bekannt. Dokumente dazu sind wahrscheinlich beim Stadtbrand 1678 verloren gegangen. Gesichert ist lediglich ein Apothekenprivileg von 1666, das damit als Gründungsjahr der Querfurter Apotheke gilt.
"Wir haben die Fassade in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde saniert", sagte Peter Völkel, Betreiber der Burg-Apotheke und seit 1990 auch Besitzer der Häuser Nummer 2 und 4. Dazu seien Farbuntersuchungen durchgeführt worden. "Die Fassade hat jetzt wieder die originale Farbe, eine helle Sandfarbe", so Völkel. Wie er sagte, seien die Häuser 1991 bereits innen und außen komplett saniert worden. Damals habe man jedoch noch nicht so großes Augenmerk auf die originalgetreue Rekonstruktion der Farben gelegt. Außerdem habe es noch nicht immer die entsprechend qualifizierten Betriebe gegeben.
Das Giebelfeld sei bei den jetzigen Arbeiten rekonstruiert und zum Teil ergänzt worden, sagte der Bauherr. Das barocke Ornament selbst sei mit seiner auffälligen Verzierung einmalig in Querfurt. "Die Häuser hier sind sonst eher schlicht gestaltet."