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Bundesagentur für Arbeit Bundesagentur für Arbeit: Halle übernimmt die Regie auch in Merseburg

Von Dirk Skrzypczak 25.06.2012, 19:03

Merseburg/MZ. - Im Idealfall, meint Petra Bratzke, würden die Merseburger und Querfurter die Umstellung gar nicht bemerken. Doch ganz so einfach lässt sich ein Agenturbezirk doch nicht neu stricken. Am 1. Juli endet die Eigenständigkeit der Agentur für Arbeit in Merseburg mit ihrer Geschäftsstelle in Querfurt. Dann übernimmt die Agentur in Halle die Verantwortung über die Arbeitslosengeld-I-Bezieher im kompletten Saalekreis sowie die Steuerung der arbeitsmarktpolitischen Instrumente. Und damit die Umstellung auch klappt, bleiben die Ämter in Merseburg und Querfurt an diesem Freitag zu. Nachteile soll es für Leistungsbezieher nicht geben.

"Ich freue mich auf die neue Zeit. Halle und der Saalekreis sind ein Wirtschaftsraum. Das sieht man auch an den vielen Pendlern", erklärt Bratzke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Halle. In dem neuen Agenturbezirk leben knapp 430 000 Einwohner, darunter fast 197 000 im Saalekreis. Rund 157 130 Frauen und Männer haben einen sozialversicherungspflichten Job. "Diese Zahlen sind stabil, was für eine robuste Wirtschaft spricht. Wir registrieren zudem einen leichten Aufwuchs an festen Arbeitsverhältnissen", sagt die promovierte Wirtschaftswissenschaftlerin. Nach Angaben der Agentur in Halle sind mit Stand Berichtsmonat Mai 24 190 Personen in Halle und dem Saalekreis als arbeitslos gemeldet gewesen. Das schließt die 7 620 Hartz-IV-Empfänger ein, die vom Jobcenter des Landkreises betreut werden.

Im Altkreis Merseburg-Querfurt wird man zunächst genau beobachten, wie sich die neue Struktur sowohl auf die Beratung von Arbeitnehmern wie die Kooperation mit den Firmen auswirkt. Hier und da gibt es Befürchtungen, die Agentur könnte sich zu sehr auf Halle konzentrieren. Darunter würde dann das Umland leiden. "Die Sorgen sind unbegründet. Wir werden uns auch weiter in gewohnter Form in Merseburg und Querfurt engagieren. Am Service ändert sich nichts", sagt Bratzke. Wer Hilfe benötige, erhalte wie bisher in sechs bis zehn Tagen einen Termin, im Notfall auch sofort. Außerdem sollen die bekannten Ansprechpartner vor Ort bleiben. Mit Thomas Hicksch erhält Merseburg einen eigenen Geschäftsstellenleiter. An diesem Donnerstag soll er im Rahmen einer Pressekonferenz im Einkaufscenter "Nova Eventis" vorgestellt werden.

Mit regionalen Firmen und der Hochschule Merseburg sei man zudem längst in Gesprächen. "Denn damit können wir nicht erst am 1. Juli beginnen."