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Buchpremiere Buchpremiere: Leuna-Alltag in 222 Bildern

Von Elke Jäger 31.03.2004, 17:27

Leuna/MZ. - Das Schwierigste an der ganzen Geschichte, darin sind sich die beiden Autorinnen Jana Lehmann und Marion Schatz absolut einig, war die Auswahl der Bilder. "Man stelle sich vor, das Leuna-Werk seit der Gründung und der Aufbau der Siedlung - und das alles in etwa 200 Fotos bringen. . ." seufzt Frau Schatz heute noch. Nun, sie und ihre Kollegin haben es geschafft. Am Mittwocherlebte der von ihnen verfasste Bildband "Leuna - Leben zwischen Werk und Gartenstadt 1916-1945" in der Galerie im cCe-Kulturhaus Leuna seine Premiere. Der Sutton-Verlag, der sich vor allem der Darstellung der Alltagsgeschichte in deutschen Städten und Regionen verschrieben hat, präsentierte damit den ersten Band seiner neuen Reihe "Arbeitswelten". Marketing-Chef Andreas Ströbel zeigte sich dankbar, dass er die beiden Frauen, die im Landeshauptarchiv tätig sind, als Autorinnen gewinnen konnte. In der Außenstelle Merseburg lagert seit 1993 auch der gesamte Bestand des Leuna Archivs, dem umfangreichsten im Bereich der Wirtschaftsbestände. Rund 140 000 Fotos umfasst allein der Bildbestand.

In Frau Schatz, die das Werksarchiv einige Zeit leitete, fand er eine exzellente Kennerin der Materie. Gemeinsam mit Jana Lehmann beschäftigte sie sich ein halbes Jahr intensiv mit dem Sichten, Ordnen und Zusammenstellen des Materials. Tausende von Negativen, Hunderte Positive gingen sie durch mit dem Schwerpunkt Aufbau und Arbeit im Werk, Alltag in der Siedlung, der Gartenstadt, Freizeitgestaltung. Die endgültige Wahl nach mehreren Akten der Auslese fiel letztlich auf 222 Fotos, die in acht Kapiteln geordnet sind. Der Text bleibt sparsam, die Bilder sollen sprechen. Bis auf wenige handelt es sich um unveröffentlichte Aufnahmen. Penibel ist vom ersten Spatenstich an alles festgehalten wurden. "Der erste Werksfotograf war auch der Chronist der Siedlung", bekräftigt Marion Schatz. Jana Lehmann lobt die seit 1924 erschienenen Werkszeitungen als "phantastische Informationsquelle". Einige der Fotos aus dem Band sind übrigens schon seit einer Woche in der Galerie zu sehen - als Ergänzung zur Ausstellung von Koos Hoeneveld. Ein geglücktes Experiment: Kunst und Sachzeugen.