Bildungschancen Bildungschancen: Hochschule Merseburg berät Flüchtlinge mit Interesse am Studium

Merseburg - Im Rahmen der interkulturellen Woche im Saalekreis haben am Freitag zahlreiche Flüchtlinge und Migranten eine Fachtagung an der Hochschule Merseburg genutzt, um sich über ihre Bildungschancen zu informieren. „Wir haben sehr viele Anfragen erhalten, ob vorhandene Abschlüsse reichen, um bei uns an der Hochschule ein Studium aufnehmen zu können und wie es mit den erforderlichen Sprachkenntnissen aussieht“, erklärte eine der beiden Flüchtlingskoordinatorinnen der Hochschule, Janine Söllinger-Weist.
So kam auch der afghanische Flüchtling Najibullah Mujeebullah an die Hochschule. Der 24-Jährige lebt seit einem Jahr in Naumburg und würde gern ein Wirtschaftsstudium in Deutschland beginnen. Er musste seine Heimat verlassen, weil er bedroht wurde. Ursache dafür war seine Tätigkeit als Übersetzer für die US-amerikanischen Truppen während des Afghanistan-Krieges.
Kostenlose Deutschkurse
Söllinger-Weist erklärte dem jungen Afghanen, dass er für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften deutlich mehr Deutschkenntnisse benötigt. Mit dem absolvierten Integrationskurs kann der 24-Jährige ein B1-Niveau nachweisen, für ein Studium müsse er Deutsch jedoch auf C1-Niveau sprechen und verstehen.
Mujeebullahs Problem: Da sein Asylverfahren noch läuft, wird ein weiterer Deutschkurs nicht gefördert. „Aber auch da können wir helfen“, sagt Söllinger-Weist. So werden Sprachkurse der Hochschule für Studenten bei freien Plätzen mit externen Teilnehmern aufgefüllt, zudem bietet das Sprachenzentrum der Universität in Halle für Flüchtlinge kostenlose Deutschkurse oder auch Sprachstipendien an. (mz)