Bibi-Blocksberg-Film Bibi-Blocksberg-Film: Schloss Vitzenburg steht zum Verkauf
VITZENBURG/MZ - Am Set von „Bibi und Tina“ erzählt man es sich schon. Und auch Staatsminister Rainer Robra, der vor Ort zu Gast war, hat gehört: Schloss Vitzenburg ist wieder zu verkaufen. Von der MZ darauf angesprochen, fällt Vitzenburgs Ortsbürgermeister Carsten Knuhr aus allen Wolken. „Das wusste ich nicht.“ Auch Querfurts Bürgermeister Peter Kunert (FDP) hat offenbar keine Ahnung. Nicht einmal die Untere Denkmalbehörde beim Landkreis ist informiert.
Des Rätsels Lösung ist einfach. „Das Schloss ist immer zu verkaufen. Wenn der Preis stimmt“, erklärt Schlossbesitzer Heinz Müller ganz fröhlich. „Ich warte ja immer noch auf den Scheich mit den zehn Millionen Euro, der hier vielleicht mal seinen Harem einrichten will“, scherzt der 67-Jährige. Er hatte das prächtige Gebäude, an dem der Zahn der Zeit allerdings heftig nagt, 2004 ersteigert. 395 000 Euro hatte er damals dafür hingelegt.
2010 feierte der Ort Vitzenburg sein 1 111-jähriges Bestehen zum Teil auf dem Schlossgelände, seit einigen Jahren wurden die Tore auch für kleine Sommerkonzerte geöffnet. Von den hochfliegenden Sanierungsplänen scheint allerdings nicht viel übrig geblieben.
Mit dem Film „Bibi und Tina“, der von Erfolgsregisseur Detlev Buck gedreht wird, könnte das Schloss ab 2014 (dann kommt der Film heraus) allerdings zur Pilgerstätte von Bibi-und-Tina-Fans werden, denn in Vitzenburg steht das „echte“ Schloss Falkenstein, auf dem Junghexe Bibi Blocksberg ihre Ferienabenteuer erlebt und mehr als ein Mal „Hex Hex“ ruft.
„Wir haben das schon bei ’Hände weg von Mississippi’ erlebt - Kinder wollen immer sehen, wo etwas gedreht wurde und wollen dann mit ihren Eltern dorthin fahren“, sagt Detlev Buck der MZ und prophezeit: „Das wird auch hier so sein“. „Wir fänden das richtig toll, wenn dann mehr Touristen nach Vitzenburg kommen würden“, meint Carsten Knuhr. „Und die Vitzenburger würden sich bestimmt etwas einfallen lassen, um das zu unterstützen.“
Bleibt noch die Sache mit dem Schloss. „Ich habe zwar die Ideen und das Geld, um das Schloss auf Vordermann zu bringen. Allerdings fehlt mir die Zeit, um mich ordentlich darum zu kümmern“, sagt Heinz Müller der MZ. „Wenn also jemand mit einem ordentlichen Konzept käme, wurde ich das Schloss auch für weniger als zehn Millionen hergeben.“