Berufsausbildung Berufsausbildung: Chemikant ist ein begehrter Beruf
Schkopau/MZ. - Waren es 1995 noch 25 bis 30 Besucher, die der Einladung überhaupt folgten, so stieg die Zahl in den darauf folgenden Jahren beachtlich. 2000 wurden 400 Gäste gezählt, doch am letzten Samstag wurde diese Besucherzahl bereits eine Stunde nach der Öffnung erreicht. Unter den "Neugierigen" viele Schüler. Für Pilger ist das ein gutes Zeichen dafür, dass sich in den Schulen etwas tut und dass BL dort schon bekannt ist. So von ganz allein ist das allerdings nicht gekommen, dazu hat das Unternehmen einiges getan. In diesem Zusammenhang sind beispielsweise die beiden Veranstaltungen "Get together" in diesem Jahr zu nennen, zu denen zehn Schulen aus dem Einzugsbereich eingeladen waren und die genutzt wurden, die Ausbildungsberufe vorzustellen. Seit zwei Jahren wird bei solchen Treffen zwischen Firma und Schülern besonderer Wert darauf gelegt, den Mädchen zu vermitteln, dass die technischen Berufe auch für sie attraktiv sind, unterstreicht Pieger. Dow selbst bildet in vier Berufen aus: Industriemechaniker, Prozessleitelektroniker, Energieelektroniker und Chemikanten. Darüber hinaus haben sich im Ausbildungsverbund Olefinpartner bereits 1996 Firmen und Institutionen der Region zusammengeschlossen, die im Trainingszentrum unter anderem Anlagenmechaniker, Laboranten, Mechatroniker und Bürokaufleute ausbilden. Der Möglichkeiten gibt es jedenfalls viele. Darüber war Dana Richter aus Leipzig überrascht. Sie ist sich noch nicht schlüssig, welche Richtung sie einmal einschlagen will. Aber etwas mit Chemie könnte es sein. Da am 8. Dezember Bewerbungsschluss ist, "wollte ich mich bei BSL mal umsehen", begründete sie ihren Besuch. Da war sie bei Christin Redies aus Döllnitz und Christiane Dreyer aus Halle-Neustadt gerade richtig. Die beiden jungen Frauen sind drittes Lehrjahr und werden Chemikanten - bei diesem Beruf verzeichnet BSL durchschnittlich auf einen Ausbildungsplatz 15 Bewerber. Das ist ihr Traumberuf, wie beide erzählen. Gleich im zweiten Lehrjahr ging es in die Schichten, wo sie völlig problemlos von den "alten Hasen" aufgenommen wurden. Christiane wusste nach dem Abitur nicht so recht, was sie eigentlich studieren sollte. Da sie sich für die Chemie interessierte, bewarb sie sich bei Dow. Aufgrund ihrer guten Leistungen wird sie früher auslernen, danach wird sie ein halbes Jahr übernommen, ob sie dann studiert, ist unklar. Die Chancen, auch nach dem halben Jahr im Unternehmen einen Arbeitsplatz zu bekommen, sind jedenfalls bei sehr guten Leistungen sehr gut, wie Silvia Frisch, verantwortlich für Chemikantenausbildung, anhand von Zahlen deutlich macht.