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Bei der Dow hat es mächtig geknallt

Von UNDINE FREYBERG 28.09.2008, 16:55

SCHKOPAU/MZ. - Die Luft wurde dadurch zwar etwas dünn in der Cafeteria des Ausbildungszentrums der Dow in Schkopau, doch der Beifall der fast 50 Schüler und ihrer Eltern bewies: Chemie ist ganz schön spannend. Etwas mehr als 90 Minuten lang hatte Professor Dieter Sicker von der Universität Leipzig gemeinsam mit seinen Assistenten Elke und Frank die jungen Nachwuchsforscher aus ganz Sachsen-Anhalt verblüfft und in Atem gehalten. Er erklärte was dahinter steckt wenn Flüssigkeiten plötzlich die Farbe wechseln, warum Windeln trockenhalten, wie Knicklichter funktionieren und warum ein Eisenstab nicht brennt, Putzwolle aus Eisen aber schon, wenn man die beiden Pole einer Flachbatterie dranhält. Eines der schönsten Experimente war aber sicherlich als vorgewärmte Chromoxid-Partikel langsam in einen großen Kolben mit Ammoniakdampf geschüttet wurden, zu brennen begannen und aussahen wie Glühwürmchen.

Vor Begeisterung glühten dann auch die Gesichter vieler Kinder als endlich der wichtigste Teil der Veranstaltung folgte: die Preisverleihung. Denn die anwesenden Schüler aus Halle Magdeburg, Salzwedel, Zeitz oder auch Dessau waren die besten von insgesamt 289, die an der Herbst- und der Frühjahrsrunde des Chemkids-Wettbewerbes 2007 / 2008 teilgenommen hatten. Die erste Runde stand unter dem Motto "Hitze in Tüten" und befasste sich mit Wärme aus ThermaCompressen. In der zweiten Runde waren die Schüler "Heiß auf Eis" und fanden heraus wie man Kälte ohne Kühlschrank erzeugen kann und nebenbei noch Speiseeis produziert. Die Chemkids bekamen ihre Preise von der Geschäftsführerin der Dow, Ruth Kretschmer, Andras Grimmer dem Landesverantwortlichen des Chemkids-Wettbewerbes und von Torsten Kiesner von der Nordostchemie überreicht.

Eigentlich richtet sich der Wettbewerb nur an die Klassenstufen 5 bis 8. "Als Grundschule mit Chemieprofil haben wir allerdings schon zum dritten Mal mitgemacht und auch zum dritten Mal etwas gewonnen", freute sich Sabine Sadlo von der Jahn-Grundschule Leuna, die gemeinsam mit zwölf Kindern aus der 1. bis 4. Klasse ein kleines Chemielabor und Chemkids-Thermometer entgegennehmen konnte.

Zur dreiköpfigen Gruppe der erfolgreichen Achtklässler (jetzt Neuntklässler), die unter anderem mit dem Buch "Die Welt der Elemente" geehrt wurden, gehörte Jenny Glaser von der Goethe-Sekundarschule aus Merseburg. Maria Köcke vom Domgymnasium schaffte es sogar unter die zehn Gewinner des Hauptpreises. Sie gewann ein Chemiepraktikum im Schülerlabor der Hochschule Merseburg, wo sie dann gemeinsam mit 40 Schülern aus Berlin, Brandenburg, Thüringen und Sachsen drei Tage lang experimentieren kann.

Der Sonderpreis für mehrjährige erfolgreiche Teilnahme ging an Samuel Gering und Fabian Körber vom Georg-Cantor-Gymnasium in Halle. Die beiden dürfen an einem bundesweiten viertägigen Chemiepraktikum teilnehmen, das an der Johannes-Gutenberg-Universität in Mainz stattfindet.

Die jungen Nachwuchsforscher durften sich nach der Auszeichnung nicht nur die Ausbildungskabinette bei Dow anschauen, sie konnten auch gleich die neueste Chemkids-Aufgabe mitnehmen. Die heißt "Rudi lässt was springen" und dabei geht es unter anderem darum, Flummis herzustellen. "Wir haben am Freitag schon damit angefangen", lächelte Sabine Sadlo.