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Bahnhof Merseburg Bahnhof Merseburg: Ticketverkauf vor unsicherer Zukunft

14.11.2018, 09:51
Die Deutsche Bahn schließt am Ende dieses Jahres ihr Reisezentrum im Bahnhof in Merseburg.
Die Deutsche Bahn schließt am Ende dieses Jahres ihr Reisezentrum im Bahnhof in Merseburg. Peter Wölk

Merseburg - Die Deutsche Bahn betreibt ab Dezember von Merseburg aus nur noch die Strecke nach Querfurt. Die übrigen Relationen hat sie an das private Bahnunternehmen Abellio verloren. Ein Wechsel mit Folgen für die Bahnkunden. Denn die DB schließt im Dezember auch ihr Reisezentrum, in dem bisher Fahrkarten für Nah- und Fernverkehr gekauft werden konnten. Die Nachfolge tritt die Personennahverkehrsgesellschaft Saalekreis (PNVG) an. Ob diese jedoch künftig Fernverkehrstickets etwa nach Berlin oder München in Merseburg am Schalter verkaufen kann, ist derzeit noch unklar.

Lothar Riese, Chef der PNVG, erklärt, dass sich sein Unternehmen mit Abellio geeinigt habe, auch deren Tickets zu vertreiben. Fahrgäste können also in dem Ticketzentrum, dass vom 5. bis 9. Dezember umgebaut wird, künftig neben den MDV-Fahrscheinen auch Billets für das Abellio-Netz kaufen. Die PNVG würde auch gern Fernverkehrstickets verkaufen. Hier stünde man aber noch mit der DB in Verhandlungen, berichtet Riese. „Es ist schwierig.“

„Externen Akteuren macht es die DB schwerer Fernverkehrstickets zu verkaufen.“

Eine Erfahrung, die offenbar nicht nur der PNVG-Geschäftsführer gemacht hat. Wolfgang Ball, Pressesprecher des Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt (Nasa), sagt: „Externen Akteuren macht es die DB schwerer Fernverkehrstickets zu verkaufen.“ Eine Verpflichtung dazu gäbe es für das Unternehmen aber ebenso wenig, wie für die Nasa Sanktionsmöglichkeiten, um die DB dazu zu zwingen. „Unser Ziel ist es aber, in Merseburg, so wie in Sangerhausen oder Eisleben der Fall, einen Verkauf von Fernverkehrsticketverkauf zu ermöglichen.“ Dort laufe dieser auch über Dritte.

Zu einem möglichen Ticketverkauf durch die PNVG traf die DB auf Anfrage keine Aussage. Ein Sprecher widersprach allerdings Gerüchten, wonach das Unternehmen auch die Automaten in Merseburg abbauen will. Zumindest da könnten Fahrgäste dann künftig also Fernverkehrstickets kaufen. (mz/rob)