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Bad Dürrenberg Bad Dürrenberg: Seniorenchor im ASB-Pflegeheim

Von nico grünke 13.02.2013, 19:47
Gudrun Götze spielt das Akkordeon, wenn sie mit ihrem Seniorenchor des ASB-Pflegeheimes Bad Dürrenberg probt.
Gudrun Götze spielt das Akkordeon, wenn sie mit ihrem Seniorenchor des ASB-Pflegeheimes Bad Dürrenberg probt. PETER WÖLK Lizenz

bad dürrenberg/MZ - Am Anfang standen eine gute Idee und ein kleiner Hefter. Um mehrere Ecken quasi war der Kontakt zwischen Gudrun Götze und dem ASB-Pflegeheim in Bad Dürrenberg zustande gekommen. Eine Mitarbeiterin wusste vom Interesse, das Gudrun Götze für Musik aufbringt.

Sie hatte den Einfall, die ehemalige Lehrerin, die über Jahre hinweg einen Chor geleitet hatte, für die Arbeit mit den Senioren zu gewinnen. Gudrun Götze erklärte sich gern dazu bereit: „Seit knapp zwei Jahren leite ich nun ehrenamtlich den Seniorenchor hier im Pflegeheim“, erzählt sie. Aus heutiger Sicht sei sie ausgesprochen froh über ihre Entscheidung. „Es ist ein gegenseitiges Geben und Nehmen“, sagt sie.

Dabei sei es anfangs nicht ganz einfach gewesen, Mitglieder für einen Seniorenchor zu finden. Grundsätzlich hätten viele Bewohner Interesse gezeigt. Oftmals habe es aber an Selbstvertrauen gemangelt. Als sich einige Bewohner dann doch durchgerungen hatten, war der Knoten schließlich geplatzt. Schnell wuchs die Mitgliederzahl auf rund 30 Frauen und Männer an.

Bei der allerersten Probe des Chors kam der Hefter von Gudrun Götze ins Spiel. „In ihm habe ich das erste Lied gehabt, das wir gemeinsam einstudiert haben“, erinnert sie sich. Das Auswendiglernen eines Liedes, das sich viele Senioren zuvor nicht mehr zugetraut hatten, habe ziemlich gut funktioniert und klappte im Laufe der Zeit immer besser. „Seit unserer Gründung treffen wir uns einmal in der Woche zum Proben“, so Chorleiterin Götze. Anderthalb Stunden werde dann geübt. Den zunächst nur spartanisch gefüllten Hefter hat die Chorleiterin immer noch dabei. Er beinhaltet mittlerweile über 100 Lieder. „Die haben wir seit April 2011 einstudiert und gemeinsam gesungen“, sagt Gudrun Götze und blickt stolz auf ihren Chor. 70 bis 94 Jahre sind dessen Mitglieder alt. Trotz des hohen Alters haben alle Spaß am gemeinsamen Singen. Einige scheinen in der Gemeinschaft regelrecht aufzublühen. Auch Wolfgang Witzsche ist die Freude anzumerken, die er bei den Proben hat. Der 86-Jährige gehört zu den Mitgliedern, die sogar ein Instrument spielen. Mit einer sogenannten Handharmonika begleitet er oftmals den Gesang.

Zu hören ist der nicht nur während der Proben, denn die musikalischen Senioren singen nicht nur für sich. „Bei verschiedenen Feiern hier im Heim treten wir auch vor Publikum auf“, so Gudrun Götze. „Die Familienangehörigen freuen sich bei den Gelegenheiten über das Können unseres Chors“, ergänzt Heimleiterin Kathrin Damm. Im Chor sieht sie ein großes Stück Lebensqualität für die Senioren. Vor allem die einfühlsame Art von Gudrun Götze habe zum Gelingen des Chorprojekts beigetragen, ist sich Kathrin Damm sicher. Auch außerhalb des Pflegeheims wird der Chor zukünftig vielleicht zu hören sein, vielleicht sogar im Kurpark.