Autodidaktin gibt Hobbymalerin Tipps Autodidaktin gibt Hobbymalerin Tipps: Eine "Fälscherin" mit Leidenschaft

Merseburg - Wenn Sie im Schlossgarten eine mondän gekleidete Frau mit Hut entdecken, könnte es Martina Sawatzke sein. Wenn sie auch noch Staffelei und Pinsel dabei hat, fröhlich lacht und charmant sächselt, ist sie es auf jeden Fall. An jedem Mittwoch im August ist die Hobbymalerin ab 10 Uhr irgendwo zwischen Schlossgraben und Schlossgartensalon anzutreffen, denn sie lädt interessierte Freizeitmaler ein, sich ihr anzuschließen und im Park zu malen.
Bei der ersten „Offenen Kunstwerkstatt“ war der Andrang eher mäßig. „Es gab nur einen Gast. Und die Dame kannte ich auch noch. Es war meine Großcousine“, lacht Martina Sawatzke, die in der Nähe von Schkeuditz lebt. Es habe trotzdem Spaß gemacht. „Und es sind auch Leute vorbeigekommen, die sich für das, was wir da machten, interessiert haben und wiederkommen wollten“, erzählt die Hobbymalerin der Mitteldeutschen Zeitung.
„Und ich fälsche auch Bilder“
Sie habe schon in der Schule gern gemalt, dann aber eine ganze Weile nicht zu Farbe und Pinsel gegriffen, sagt sie. So richtig habe sie das Malfieber erst wieder 2008 gepackt. „Damals haben wir einen alten Bauernhof ausgebaut. Und plötzlich gab es da so viele leere Wände.“ Da sollten natürlich Bilder dran. Und da habe sie sich vorgenommen, die selbst zu malen. Und das hat sie offenbar auch hinbekommen. Mittlerweile malt sie auch ab und zu, um Bilder zu verschenken.
„Und ich fälsche auch Bilder“, scherzt sie fröhlich. Zum Beispiel sei da ein Komponist zu ihnen ins Dorf gezogen. „Und der läuft immer mit Basecap und Zopf herum.“ Da habe sie einfach Spitzwegs „Armen Poet“ in frechen Farben gemalt. „Der Poet bekam das Gesicht unseres Komponisten und statt der Nachtmütze malte ich ihm Basecap und Zopf.“ Sie ahme auch gern die bunten Pop-Art-Bilder von James Rizzi nach.
„Ich bin eine Schnellmalerin.“
Allerdings male sie nicht gern mit Öl. „Das ist mir zu langsam. Da muss man ja immer warten bis das trocken ist. Ich bin eine Schnellmalerin.“ Und deshalb greife sie zu Acryl, sagt die Autodidaktin. Und woher nimmt sie ihre Motive? Das sei vielleicht nicht besonders künstlerisch, aber sie male am liebsten nach Fotos.
Sie habe zum Beispiel ein Foto auf der Wiese hinter dem Haus gemacht und die kleine Landschaft dann gemalt. „Da sieht man dann unser Pony ’Sky’“, erzählt Sawatzke. Das zweite Pferdchen habe sie einfach weggelassen, damit „Sky“ besser wirken kann.
Wer gemeinsam mit Martina Sawatzke malen möchte
Wer gemeinsam mit Martina Sawatzke malen möchte, sollte Folgendes mitbringen: Leinwand oder Papier und Farbe, natürlich auch Pinsel und einen kleinen Becher für Wasser. Auch eine Staffelei wäre praktisch. Wer keine hat, kann eine kleine Tischstaffelei im Live-Atelier von Künstlerin Antoinette im Schlossgartensalon ausleihen.
››„Malen mit Martina“ findet an jedem Mittwoch im August von 10 bis etwa 17 Uhr im Schlossgarten statt - mit einer Stunde Mittagspause. Die Teilnahme ist kostenfrei. (mz)

